Menschen von nebenan

Nachwuchstrainer: „Man muss auch verlieren lernen“

Wien
25.05.2025 19:00

Thomas Zechtmeister arbeitet eigentlich im Schichtdienst, sein Herz schlägt jedoch für den Nachwuchs beim Fußball. Warum, erzählt der Trainer im „Krone“-Gespräch.

„Krone“: Herr Zechtmeister, ihre Leidenschaft gilt dem Fußball?
Thomas Zechtmeister: Ja, ich bin seit über 25 Jahren Nachwuchstrainer, habe selbst in verschiedenen kleinen Vereinen bis zu meiner Verletzung gespielt. Bei 1980 Wien bin ich nun seit sieben Jahren.

Wie hat sich das ergeben?
Ich war bei einem anderen Klub Trainer, als wir ein Match gegen 1980 spielten, das wir haushoch gewonnen haben. Alle haben gesagt, die Burschen können nix. Daher wollte ich sie unbedingt trainieren und jetzt sind wir sehr gut aufgestellt.

Warum ist Ihnen gerade der Nachwuchs so wichtig?
Ich möchte, dass die Jugend eine Zukunft hat. Gerade in Favoriten gibt es viele Herausforderungen. Die Jugendlichen sollen nach der Schule nicht im Park herumlungern, sondern sich auspowern. Wir haben dreimal pro Woche für jeweils 90 Minuten Training und am Wochenende Match.

Sie machen das ehrenamtlich?
Ja. Hauptberuflich arbeite ich im Schichtdienst. Es ist schon anstrengend, aber soll ich den Kindern sagen, schaut, wo ihr bleibt? Die Jugendlichen sind oft bei uns am Platz, auch wenn kein Training ist. Die Eltern sind arbeiten. Und mir ist es lieber, die Burschen sind bei uns statt in irgendeinem Park. Unser Verein bietet ihnen Rückhalt, hier treiben sie Sport, haben Spaß. Er ist ganz einfach ihr soziales Zuhause.

Der Verein 1980 Wien ist für die Kinder mehr als bloßer Sport.
Der Verein 1980 Wien ist für die Kinder mehr als bloßer Sport.(Bild: Eva Manhart)

Was hat sich in den letzten 25 Jahren verändert als Nachwuchstrainer?
Der Fußball ändert sich generell immer. Und die Jugendlichen spielen komplizierteren Fußball, wollen wie Ronaldo oder Messi sein (lacht). Früher gab es beim Training nur das Thema Fußball, die Burschen sind nach der Schule gekommen. Aber heute dauert der Unterricht länger, Hausübungen sind noch nicht gemacht. Es ist belastender. Und es wird für die Familien immer schwieriger, den Mitgliedsbeitrag (Anm. 400 Euro für sechs Monate) zu stemmen. Daher suchen wir auch neue Sponsoren.

Wie unterstützen Sie die Jugendlichen noch?
Wir helfen bei den Hausübungen und auch bei der Lehrstellensuche. Wir konnten schon einige bei unseren Sponsoren unterbringen.

Was, wenn Ihre Mannschaft verliert?
Je älter die Burschen werden, desto schwieriger wird es. Aber ich erkläre ihnen, dass man nicht immer gewinnen kann. Man muss auch verlieren lernen.

Die schönsten Momente?
Wenn sich die Burschen über ein Tor freuen oder einfach nur Spaß am Spiel haben. Ich bin auch noch mit vielen ehemaligen Spielern in Kontakt, werde zu Hochzeiten eingeladen. Die Kinder wissen alles, was wir tun, zu schätzen. Und geben es doppelt zurück.

Interessierte Sponsoren können sich direkt bei Thomas Zechtmeister via E-Mail an thomas.zechtmeister@yahoo.de oder telefonisch unter 0676/748 52 31 melden.

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