Das lange Warten hat bald ein Ende. Am Samstagabend entscheidet sich in Basel, ob Österreichs ESC-Vertreter JJ den Song Contest wieder zu uns holt. Doch was würde das dann für den ORF heißen?
Sein Semifinalauftritt wurde laut bejubelt, aber die Konkurrenz schläft nicht. Unser Starter JJ bleibt mit seinem Song „Wasted Love“, der markanten Countertenorstimme und der vor allem für die TV-Bildschirme mitreißenden Inszenierung unter den absoluten Top-Favoriten für den Sieg beim diesjährigen Eurovision Song Contest in Basel.
Auf den Tag X hat sich der 24-Jährige mit seinem Team nicht nur akribisch vorbereitet – er ist auch bis ins letzte Detail durchgetaktet. Geht alles gut, steigt die größte Musikparty der Welt 2026 wieder in Österreich.
Ausrichtung ist großes Minusgeschäft
Doch was würde das für uns bedeuten? Für den ORF jedenfalls, trotz offiziellen Jubelbekundungen, ein großes Minusgeschäft. Denn der Sender müsste – so wie nach dem Sieg von Conchita Wurst vor zehn Jahren – erneut den ESC ausrichten.
Damals blieb man auf rund 15 Millionen Euro sitzen, intern rechnet man jetzt mit mindestens einem doppelten Nettoverlust, also satte 30 Millionen Euro, die rund um die Veranstaltung für Eventmanagement, Übertragungskosten, Security etc. verbrannt werden – und das trotz Dutzenden Millionen Zusehern vor den Bildschirmen.
Als Gastgeber würde wohl wieder die schon etwas in die Jahre gekommene Wiener Stadthalle – auch aufgrund der Infrastruktur wie Hotels etc. – herhalten. Denn die vom Rathaus geplante neue Eventhalle lässt noch auf sich warten.
Falls JJ tatsächlich als Sieger nach Hause fliegt, plant der Küniglberg zudem am Sonntag einen großen Empfang schon am Flughafen – und danach eine Livesendung ...
So läuft JJs Final-Samstag ab
Die letzte große Hürde ist allerdings noch nicht genommen – zuerst muss JJ den ESC tatsächlich gewinnen. Es wird wohl ein harter Kampf. Einen Tag vor dem großen Finale sehen die Buchmacher den 24-Jährigen stabil auf Platz zwei – aber damit eben auch stabil hinter der schwedischen Humorfraktion KAJ. Momentan liegen die Schweden mit einer Wettquote von 1,8 bis 2 deutlich vor Österreich. Hier gäbe es bei einem Sieg für einen Euro Einsatz derzeit zwischen 3,5 und 4,4 Euro retour.
Fachjury als Trump für JJ
Bei 18 Anbietern liegen die Skandinavier momentan in Führung, auch wenn viele Beobachter die Sache noch für keineswegs ausgemacht halten. Schließlich stimmen im Finale nun erstmals auch die Fachjurys mit, während in den beiden Semifinalen nur das Publikum am Wort war. Und erfahrungsgemäß dürften diese Experten eher auf die gut produzierte, monochrom choreografierte „Popera-Nummer“ „Wasted Love“ aus Österreich stehen als auf die schwedische Saunaparodie „Bara Bada Bastu“.
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