Für ME/CFS-Patienten

Verein stellt Feldbetten am Heldenplatz auf

Wien
12.05.2025 11:54

Die Österreichische Gesellschaft für ME/CFS fordert mehr Bewusstsein für die Multisystemerkrankung und eine bessere Versorgung für die Patientinnen und Patienten. Unter dem Motto „unversorgt seit 1969“ werden am Montagnachmittag am Wiener Heldenplatz Feldbetten aufgestellt.

Diese stehen symbolisch für die schwerkranken Patientinnen und Patienten. Am Montagabend werden Sehenswürdigkeiten in ganz Österreich blau beleuchtet, darunter das Wiener Riesenrad, die Donaukanalbrücke sowie das Wiener Volkstheater, der Grazer Uhrturm, das ARS Electronica Center in Linz, das Schloss Mirabell in Salzburg und das Goldene Dachl in Innsbruck.

1969 bezieht sich auf das Jahr, in dem die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ME/CFS offiziell als Krankheit anerkannt hat. ME/CFS bedeutet Myalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue Syndrom und wird vor allem durch Infektionen ausgelöst wie Covid-19. Symptome sind zum Beispiel körperliche Schwäche, Muskelschmerzen, grippale Symptome und ein verschlechterter allgemeiner Zustand. Bereits kleine Alltagsaktivitäten wie Zähneputzen und Duschen können als anstrengend empfunden werden. Vor der Pandemie waren bereits Zehntausende Menschen in Österreich betroffen.

Die Österreichische Gesellschaft für ME/CFS kritisierte, dass Betroffene dennoch unzureichend versorgt würden. So gebe es etwa keine spezialisierten Behandlungsstellen und nur „eine Handvoll Privatärzte und -ärztinnen, die sich mit dem Thema beschäftigen“. Viele davon könnten keine neuen Patientinnen und Patienten mehr aufnehmen.

PVA lehnt 79 Prozent der Anträge ab
Betroffene hätten zudem große Probleme bei der sozialen Versorgung, sagte Vereins-Vizeobfrau Astrid Hainzl. So lehnte die Pensionsversicherungsanstalt (PVA) 79 Prozent der ausgewerteten Anträge von Patientinnen und Patienten ab. Die Gutachterinnen und Gutachter hätten teils veraltete Diagnosen gestellt, die Ursprungsdiagnose ME/CFS oder Post Covid kaum. Betroffenen werde gesagt, „dass sie nicht krank seien“ und dass es zu wenig Forschungsergebnisse gebe.

Zitat Icon

Seit Jahren machen wir auf die gravierenden Missstände aufmerksam, die bei der Absicherung von ME/CFS-Betroffenen herrschen (...). Trotzdem gibt es bis heute keine konkreten Schritte. 

Vereinsobfrau Astrid Hainzl

„Seit Jahren machen wir auf die gravierenden Missstände aufmerksam, die bei der Absicherung von ME/CFS-Betroffenen herrschen. Wir haben Berichte und Fälle an die Politik übergeben, Ansuchen zur Gesetzesänderung gemacht und Maßnahmen im Nationalen Aktionsplan zu PAIS mitformuliert. Trotzdem gibt es bis heute keine konkreten Schritte“, kritisierte Hainzl. 

Die Österreichische Gesellschaft für ME/CFS fordert unter anderem, den Nationalen Aktionsplan rasch umzusetzen, Forschung mehr zu fördern und konkrete Anlauf- und Behandlungsstellen einzurichten.

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