Online-Betrug hat derzeit offenbar Hochsaison. Etliche Tiroler fielen zuletzt auf diverse Maschen von Kriminellen hinein. Oft unterschätzt wird mittlerweile aber die Gefahr in simplen E-Mails.
Der Chef (29) einer etablierten Firma im Bezirk Kufstein verlor fast 100.000 Euro an einen angeblichen Verkäufer, der ihm online mehrere Maschinen anbot. In Kitzbühel gab eine Frau (53) ihre Kontodaten auf einer Fake-Webseite ein. 25.000 Euro konnten Unbekannte bei einem arglosen Tiroler (55) erbeuten, der auf einer Verkaufsplattform im Internet ein Auto kaufen wollte.
Eine Innsbruckerin (40) kaufte Wertkarten, um einen angeblichen Promi zu treffen. Und ein Geschäftsmann (56) wollte seinen Geländewagen für 74.000 Euro verkaufen, geriet dabei aber an die Falschen. Nachdem ihm eine gefakte Überweisungsbestätigung vorgelegt worden war, übergab der Tiroler auf einem Hotelparkplatz in Scheffau den teuren Wagen an zwei Abholer. Der Pkw ist jetzt futsch – das versprochene Geld kam nie an.
E-Mails sind nach wie vor der häufigste Angriffsvektor für Cyberbedrohungen, da sie einen einfachen Zugang zu den Firmennetzwerken bieten.
Klaus Gheri von der Cybersicherheitsfirma Barracuda Networks
Bild: Barracuda Networks
Trotz Warnungen viele Opfer
Und das ist tatsächlich nur ein kleiner Auszug der Betrügereien im Internet, die in den vergangenen Tagen in Tirol publik wurden. Trotz wiederholter Warnungen gelingt es Kriminellen immer und immer wieder, gutgläubigen Menschen das Geld aus der Tasche zu ziehen.
23 Prozent der HTML-Anhänge sind schädlich
Doch die Gefahr, abgezockt zu werden, lauert nicht nur auf diversen Verkaufsplattformen, bei dubiosen Geschäftsmodellen oder anderen mehr oder weniger bekannten Abzockmaschen. Auch harmlos scheinende und oft unterschätzte E-Mails können nach wie vor gefährlich sein. Dies weiß man auch bei Barracuda Networks, weltweit eines der führenden Cybersicherheitsunternehmen mit Sitz in Innsbruck.
„Wie eine aktuelle Studie zeigt, verschicken Angreifer auch nach wie vor schädliche Links und Inhalte in E-Mail-Anhängen, um eine Erkennung durch Sicherheits-Tools zu vermeiden“, erklärt Europachef Klaus Gheri. Die sogenannten Spammer setzen dabei vor allem textbasierte HTML-Anhänge ein, um schädliche Dateien zu verbreiten. Ein Doppelklick im Browser genügt, um bösartige Codes auszuführen. Laut der Studie sind sogar 23 Prozent aller HTML-Anhänge schädlich und damit der am häufigsten für Angriffe genutzte Dateityp.
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