Prozess in Feldkirch

Ecstasy per Post verschickt

Der Angeklagte musste sich am Dienstag vor Gericht verantworten. 

(Bild: Dorn Chantall)

Eine Luftfracht der besonderen Art ist einem 41-jährigen Serben zum Verhängnis geworden. Der Mann hatte in Nass-Trocken-Saugern rund zwei Kilo Ecstasy verbaut und am Postamt in Hörbranz (Vorarlberg) aufgegeben. Die Sache flog auf. 

„Ich habe noch nie Probleme mit dem Gesetz gehabt“, beteuert der Serbe in der Verhandlung am Dienstag. Was laut Bericht der Interpol nicht stimmt. Wenn auch schon viele Jahre her, hatte sich der Serbe damals wegen schweren Diebstahls und Anstiftung zur Beglaubigung falscher Inhalte schuldig gemacht.

Dass er sich nun wegen Drogenschmuggels vor Gericht verantworten muss, verdankt der 41-Jährige nicht nur Kommissar Zufall, sondern auch seinem geschwätzigen Komplizen, der nach seiner Festnahme ein umfassendes Geständnis ablegte. Zum Nachteil des nunmehr Angeklagten, der sich im Prozess zwar schuldig bekennt, jedoch von sich behauptet, in der Sache eine untergeordnete Rolle gespielt zu haben. Konkret geht es um zwei Lieferungen von mit Ecstasy präparierten Nass-Trocken-Saugern von Vorarlberg nach Australien.

Laut Staatsanwalt hatte der in Deutschland wohnhafte Serbe zunächst die Reinigungsgeräte mit jeweils knapp einem Kilo MDMA präpariert. Von dort ging das unscheinbar anmutende Gerät über die Grenze nach Österreich und wurde schließlich übers Postamt Hörbranz nach Australien verschickt. Um im Ernstfall nicht aufzufliegen, behalf man sich einer falschen Adresse. Der Lohn für den Angeklagten bei Erfüllung der Mission: 3000 Euro.

Urteil bereits rechtskräftig
Als die zweite Lieferung Ende Jänner erfolgen soll, wird sein Komplize in Australien verhaftet. Kurz darauf klicken auch für den Serben die Handschellen. „Die Beschaffung der Staubsauger ist das einzig legale an der Sache“, sagt die Richterin des Schöffensenates, Verena Wackerle. Schuldspruch im Sinne der Anklage, vier Jahre Haft. Das Urteil ist rechtskräftig.