Unter dem Motto „Baba, Beton!“ ruft die burgenländische Vizelandeschefin Anja Haider-Wallner (Grüne) nun die Gemeinden auf, Entsiegelungsprojekte einzureichen. Für den siegreichen Entwurf werden bis zu 100.000 Euro locker gemacht.
Im Burgenland werden täglich Flächen in der Größe von zwei Fußballfeldern versiegelt. Die Auswirkungen: erhöhte Hochwassergefahr bei Starkregen, die Entstehung von Hitzeinseln und der Verlust landwirtschaftlich wertvoller Nutzflächen. Mit dem Wettbewerb soll jetzt eine Wende eingeläutet werden. „Boden ist ein unverzichtbares Gut. Jede entsiegelte Fläche verbessert die Wasserversickerung, kühlt die Umgebung und steigert so unmittelbar unsere Lebensqualität“, betont Haider-Wallner.
Ab September können die Gemeinden ihre Projekte einreichen. Entsiegelt werden sollen gemeindeeigene Flächen wie Dorfzentren, Vorplätze bei Schulen oder Gemeindegebäuden, Parkplätze, Zufahrten oder Verkehrsinseln. „Viele Gemeinden haben Entsiegelungsprojekte in der Schublade. Leider mangelt es allzu oft an der Finanzierbarkeit“, meint die Vizelandeschefin. Genau hier würde der Wettbewerb ansetzen.
Fachjury kürt Gewinner
Einreichungen sind bis November möglich. Eine Fachjury kürt den Gewinner. Bis zu 100.000 Euro stehen für die Umsetzung des Siegerprojekts bereit, die idealerweise schon im Frühjahr 2026 erfolgen soll. Kriterien sind unter anderem die Lage in der Gemeinde, der ökologische Mehrwert, die Einbindung der Bevölkerung sowie die Verbesserung der Aufenthaltsqualität. Haider-Wallner sieht den Wettbewerb als ersten Schritt eines umfassenden Maßnahmenplans für Bodenschutz. Im rot-grünen Regierungsprogramm seien auch eine Entsiegelungsprämie, die Prüfung einer Leerstandsabgabe für größere Gewerbeimmobilien sowie eine Leerstandsdatenbank vorgesehen.
Die Vizelandeschefin stellt zudem ihre Sommertour unter das Motto „Best of Boden“. Sie besucht in den nächsten Wochen erfolgreiche Entsiegelungsprojekte und Renaturierungsmaßnahmen sowie biologisch geführte Agrarbetriebe mit schonender Bodenbearbeitung.
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