Zurück an der Macht

ÖVP feiert Erfolg: Burgstaller-Ära als “verlorene Jahre”

Österreich
06.05.2013 11:35
Die Reaktionen erinnern stark an die Tiroler Landtagswahl vor einer Woche: Trotz eigener herber Verluste und historischen Tiefststands konnte sich die Salzburger ÖVP am Sonntag als Gewinner präsentieren. "Nummer eins ist Nummer eins", drückte es etwa Volkspartei-Obmann Michael Spindelegger aus. Ex-Landeschef Franz Schausberger - 2004 von Gabi Burgstaller aus dem Amt verdrängt - empfand offenbar besondere Genugtuung über die Rückeroberung des Landeshauptmanns: "Ich behaupte, die letzten neun Jahre waren ziemlich verlorene Jahre."

"Die oberflächliche Politik von Gabi Burgstaller wird jetzt einer seriösen Politik Platz machen", streute Schausberger seinem Parteikollegen Wilfried Haslauer Rosen. Dieser wird wohl künftig im Chiemseehof regieren. "Ich freue mich ganz besonders, dass Haslauer Landeshauptmann werden wird", sagte Schausberger bei der Wahlparty. "Mir ist natürlich klar, dass auch die ÖVP Verluste hinnehmen musste. Nun muss das Vertrauen der Menschen in die Politik zurückgewonnen werden. Haslauer ist der, der es durch seine Erfahrung in den vergangenen neun Jahren schaffen wird."

"Keine grenzenlose Jubelstimmung"
Haslauer war im Gasthof Steinlechner mit heftigem Applaus und anerkennenden Zurufen von Parteimitgliedern empfangen worden. Die Freude, trotz der Verluste auf Platz eins gelandet zu sein, stand dem künftigen Landeschef ins Gesicht geschrieben. Allerdings schränkte er ein: "Es ist eine nachdenkliche Freude. Ich habe einen großen Respekt und eine Demut davor, was auf mich zukommt."

Es sei ein wichtiger Tag für die ÖVP, "wir sind aber nicht in grenzenloser Jubelstimmung", sagte Haslauer zu den Gratulanten, darunter auch Vizekanzler Spindelegger, die sich in einen kleinen Gastraum gedrängt hatten. Das Wahlergebnis interpretierte der Landesparteichef als "klaren Auftrag, die Regierung zu stellen. Über diese Aufgabe freue ich mich. Wir haben aber auch unsere Schrammen abbekommen, wir haben mehr verloren als ich gedacht habe".

Mehrmals wurde Haslauer von tosendem Applaus unterbrochen. "Unser Geheimnis war, dass wir fest zusammengehalten haben. Es wird aber kein Spaziergang werden. An ein gemeinsames Ziel zu glauben, wird das Fundament in den nächsten Jahren sein", sagte Haslauer. Er bedankte sich bei den Kandidaten, Funktionären und Wahlhelfern: "Ihr seids mitgegangen und habt 6.000 Stück Werbematerialien verteilt. Ich glaube, wir können uns schon freuen, ein Land 'umzudrehen'. Das war eine wichtige Wahl. Es geht um eine politische Neukultur in Salzburg. Dass man alte Werte wieder in den Vordergrund bringt und nichts vertuscht, das haben wir unseren Wählern gesagt."

"Jedes Jahrhundert braucht seinen Haslauer"
Spindelegger meinte anerkennend: "Jedes Jahrhundert braucht seinen Haslauer", womit er auf Haslauers gleichnamigen Vater verwies, der von 1977 bis 1989 Salzburger Landeshauptmann war. Der Vizekanzler erklärte noch, er möchte auch bei der kommenden Nationalratswahl sagen können, "die ÖVP gewinnt". Fünf Mal hintereinander habe die ÖVP bewiesen, dass sie gewinnen könne, versprühte der Obmann dabei Optimismus.

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