Kreml beschuldigt Kiew

Russland vereitelt Kapern von strategischem Bomber

Ausland
08.07.2024 11:40

Der russische Inlandsgeheimdienst FSB hat nach Berichten russischer Nachrichtenagenturen die Vorbereitungen ukrainischer Truppen gestoppt, einen strategischen Bomber vom Typ Tu-22M3 zu kapern und in die Ukraine zu fliegen. Die staatliche Nachrichtenagentur TASS berichtete, Moskau habe Hinweise erhalten und dann den Flugplatz Oserne westlich von Kiew angegriffen.

„Der ukrainische Geheimdienst hatte beabsichtigt, einen russischen Militärpiloten gegen eine finanzielle Belohnung und die Gewährung der italienischen Staatsbürgerschaft anzuwerben, um ihn zu überreden, einen Raketenträger in der Ukraine zu fliegen und zu landen“, erklärte der FSB auf seiner Website. Nach Angaben des Telegram-Kanals „Mash“ wurden dem Piloten hierfür angeblich drei Millionen Dollar (ca. 2.700.000 Euro) versprochen. Reuters konnte diese Angaben nicht unabhängig überprüfen. Von der Ukraine gab es keine unmittelbare Stellungnahme.

Der russische Geheimdienst verbreitete ein bearbeitetes Video, das den Piloten zeigt – sein Gesicht wird allerdings durch einen Helm versteckt. Ein Vertreter des ukrainischen Geheimdienstes habe ihn per Telegram kontaktiert und ihm angeboten, einen strategischen Bomber zu entführen, hieß es.

Hier das Video:

Erinnerungen an den Fall Kusminow werden wach
Der bekannteste Fall, wo russische Flugtechnik von ukrainischen Geheimdiensten entführt wurde, geht auf den August 2023 zurück. Der russische Pilot Maxim Kusminow flog einen Mi-8-Armeehubschrauber in die Ukraine. Kusminow behauptete, er habe selbst die ukrainischen Behörden kontaktiert, weil er nicht an der Front kämpfen wollte.

Während der Entführung kamen die restlichen Mitglieder der Hubschrauber-Besatzung ums Leben. Laut den Angaben der „New York Times“ zahlten die ukrainischen Behörden Kusminow 500.000 US-Dollar (461.000 Euro) für die Entführung und stellten ihm darüber hinaus einen ukrainischen Pass unter anderem Namen aus. 

Russland drohte daraufhin, dass man Kusminow finden und er „seinen Prozess nicht mehr erleben“ würde. Am 13. Februar starb der junge Mann in Spanien, seine Leiche wies mehrere Schusswunden auf. Besonders brisant: Der Kreml hatte den Auftragsmord offenbar von Wien aus koordiniert.

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