Opernsommer Belvedere

Don Giovanni, ein Strizzi aus Wien!

Kritik
02.07.2024 15:25

Zum ersten Mal ging der Wiener Opernsommer Belvedere vor der prachtvollen Kulisse von Prinz Eugens Sommerschloss über die Bühne. Ein gut gemachtes, effektvolles Spektakel, bei dem Mozarts Don Giovanni in eine „wienerische G’schicht“ verwandelt wurde – feurige Höllenfahrt inklusive!

kmm

Ein neues Festival, das dem im Juli „opernlosen“ Wien ein Event bescheren soll: Dirigent Joji Hattori startete seinen 1. Wiener Opernsommer vor dem Oberen Belvedere. Dominik Am Zehnhoff-Söns führt Regie. Manfred Waba sorgt fürs Schauvergnügen, baute vor die Belvedere-Postkartenfassade geschwungene Freitreppen mit Statuen und entfesselt mit Licht und Projektionen üppigen barocken Bilder- und Feuerzauber mit einer richtigen Höllenfahrt. Florian Stank und Zehnhoff-Söns machen aus Mozarts und Dapontes Dramma giocoso allerdings eine „wienerische G’schicht“, in der Giovanni mit einem René (Benko) schlechte Geschäfte macht. Der ermordete Komtur liefert als weißes Gespenst zu jeder Szene profeministische Kommentare. Wozu?

Mozarts Finale „Das ist das Ende dessen, der Böses tut“ ist gestrichen. Temperamentvoll und flink führt Hattori das Wiener Kammerorchester und die Sänger von einem etwa 100 Meter entfernten Nebengebäude. Was nicht ideal ist. Thomas Tatzls deftiger Giovanni ist ein Wiener Strizzi mit viel Jargon in den Dialogen. Solide Andreas Hörl (Komtur), Nathalie Peña-Comas (Anna), Johannes Bamberger (Ottavio), Martina Neubauer (Elvira), Alexandre Breuchat (Leoporello), Juliette Khalil (Zerline) und Felix Pacher (Masetto).

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