„Lass die Menschen reden, was sie wollen. Du weißt ja die Art des ganzen Geschlechts, dass es lieber beunruhigt und hetzt, als tröstet und aufrichtet.“ Man ist ja nicht oft geneigt, dem großen Dichter Johann Wolfgang von Goethe zu widersprechen, aber über Hetze und Hass hinwegzuhören hat sich in der Geschichte noch nie als besonders gut erwiesen. Und Goethe hatte ja auch noch keine Ahnung davon, wie dereinst die Hetze als Tornado durch eine vernetzte Internetwelt wüten wird.
Um eben genau diese Flut an „Hatespeech“ nicht auf die leichte Schulter zu nehmen, hat die UNO vor einigen Jahren am 18. Juni den Internationalen Tag für die Bekämpfung von Hetze ins Leben gerufen. Umso wichtiger in einer Zeit, in der sich die Gewalt der Worte immer öfter in Taten ihren Weg bahnt.
Es ist ein Tag, an dem nicht einfach nur auf Hass im Netz und seine Folgen aufmerksam gemacht werden soll – sondern an dem auch an die moralische Pflicht jedes Einzelnen von uns appelliert wird. An die Zivilcourage, Menschen eben nicht alles reden zu lassen, was sie wollen. Aufzustehen gegen Hetze, einzustehen für die Mitmenschlichkeit – und lieber andere aufzurichten als hasserfüllt runterzumachen.
Das wäre auch sicherlich in des Dichters weisem Sinne, der immerhin ebenso – recht anschaulich – über den menschlichen Hass urteilte: Er „gleicht einer Krankheit, dem Miserere, wo man vorne herausgibt, was eigentlich hinten wegsollte“.
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