Beachtliche Erfolge können die Freiheitlichen in Kärnten feiern. Die Blauen holten in acht von zehn Bezirken die meisten Stimmen. Nur in den Bezirken Hermagor und Völkermarkt lieferte sich FPÖ ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit der SPÖ und der ÖVP. Die „Krone“ analysiert das Kärntner Wahlergebnis.
Unter den Top 10 der Gemeinden mit dem höchsten Stimmenanteil für die Freiheitlichen sind gleich sechs Kärntner Gemeinden zu finden. Allen voran Stall im Mölltal, wo die Freiheitlichen mit der Kärntner Spitzenkandidatin Elisabeth Dieringer-Granza 56,2 Prozent der Stimmen holten. Und während die Blauen allen Grund zu feiern haben, müssen die anderen Parteien einiges einstecken.
Herbe Schlappe für die Volkspartei
Für lange Gesichter dürfte das Kärntner Wahlergebnis mit Sicherheit bei der ÖVP gesorgt haben. Denn die Volkspartei musste trotz des jungen Spitzenkandidaten Julian Geier ein sattes Minus von 9,9 Prozent einstecken und landet damit auf dem dritten Platz in Kärnten.
Lediglich im traditionell schwarz/türkisen Bezirk Hermagor konnte die ÖVP noch ihre Position als Nummer eins verteidigen und steigt mit 29,6 Prozent aus dem EU-Wahlkampfring aus. Einen Mitgrund dürfte auch das Lesachtal haben. Denn dort holte die Volkspartei 52,5 Prozent, musste dort aber auch ein Minus von 9,5 Prozent einstecken.
SPÖ konnte letzte Hochburg noch retten
Aber nicht nur bei der Volkspartei heißt es nach der EU-Wahl Wunden lecken. Auch die Roten mussten ein Minus einstecken; wenn es im Verglich zur ÖVP mit 2,8 Prozent als gering erscheint. Aber die SPÖ musste auch im sonst starkem Bezirk Villach-Land ein Minus von 4,9 Prozent einstecken. Ihr kräftigstes Minus (11,3 Prozent) mussten die Roten aber in der Gemeinde Zell einstecken. Dafür legten dort aber die Freiheitlichen mit 10,2 Prozent ordentlich zu.
Lediglich den roten Bezirk Völkermarkt konnte die SPÖ verteidigen. Dort lieferten sich die Sozialdemokraten ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit den Freiheitlichen und konnten mit 67 Stimmen die EU-Wahl gerade noch für sich entscheiden.
Grünes Land ohne Grüne
Während sich die Grünen österreichweit nach ihren zahlreichen Skandalen gerade noch retten konnten, mussten Schilling und Co. in Kärnten einiges liegen lassen. Hier kommen die Ökos auf lediglich 6,4 Prozent; nur im Burgenland erhielten sie noch weniger Stimmen.
Nicht mal jeder Zweite ging zur Urne
Schon im Vorfeld der EU-Wahl wurde heftig über die Wahlbeteiligung diskutiert und gewettet. Während einige die Wahlbeteiligung unter 30 Prozent sahen, waren andere davon überzeugt, dass dann doch viel mehr Kärntner den Weg zur Wahlurne auf sich nehmen. Und die letzteren sollten recht behalten.
Von den rund 434.000 wahlberechtigten Kärntnern schritten rund 213.000 zur Wahlurne. Und damit liegt die Wahlbeteiligung bei 49,2 Prozent. 2019 waren es noch 52,1 Prozent, die ihre Vertreter im EU-Parlament wählten.
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