Donnerstagnacht noch schnell bei „Gute Nacht Österreich“ vorbeigezappt in der Hoffnung, es gebe wenigstens dort was zu lachen. Peter Klien macht sich gerade über Lena Schilling lustig, das gehört bestimmt zum Anforderungsprofil eines Polit-Satirikers. Dann spielt er einen Videoausschnitt, in dem die grüne Spitzenkandidatin auf einer Wahlkampfbühne herumturnt und „Klima!“ ins Mikro ruft. Anschließend hält sie das Mikro ins Publikum, das „Schutz!“ ruft. „Ich sag Klima, ihr sagt Schutz!“ „Klima, Klima, Klima!“ „Schutz, Schutz, Schutz!“ Erinnert irgendwie an Animation im Ferienlager.
Der ORF-Late-Night-Moderator hat offenbar ganz andere Assoziationen. Er kommentiert das Ping-Pong mit den Worten: „Besser hätte es Joseph Goebbels auch nicht machen können.“ Da wird eine österreichische Politikerin also mit dem Propaganda-Minister der Nazis verglichen. Und das in einer Zeit des wieder aufkeimenden Antisemitismus. Es herrscht aber keinesfalls betretenes Schweigen, es sind auch keine Buhrufe zu hören. Nein, das Saalpublikum amüsiert sich.
Vielleicht will Klien ja in die Fußstapfen seines deutschen Kollegen Jan Böhmermann treten, der uns „Ösis“ gern mit Nazi-Sagern provoziert und bekanntlich „einfach mal ein paar Nazis keulen“ möchte. Oder er findet es tatsächlich lustig, auf eine junge Frau, die ohnehin schon am Boden liegt, jetzt auch noch mit der Nazikeule draufzuhauen.
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