„Trauriger Alltag“

Deutscher Zoo schläfert neugeborene Löwenbabys ein

Im Kölner Zoo sind zwei Löwenbabys eingeschläfert worden. Die beiden Tiere waren erst vergangene Woche zur Welt gekommen. Die Löwenmutter kümmerte sich zu wenig um ihre Babys, nun entschied der deutsche Zoo, das Leben der Tiere zu beenden – und sie auch nicht mit der Flasche aufzuziehen.

Löwenmutter „Gina“ hatte die beiden Babys – ein Weibchen und ein Männchen – auch einige Tage nach der Geburt nicht angenommen, wie der Kölner Zoo am Montag in den sozialen Netzwerken mitteilte. Die beiden Jungtiere waren schon „stark entkräftet“ und wurden eingeschläfert, um ihnen „unnötiges Leid zu ersparen“, wie der Tierpark schrieb.

Man habe nichts unversucht verlassen, um die Asiatische Löwin an ihre Kinder zu gewöhnen. Gina kümmerte sich aber lieber um ihre älteren Jungtiere, „die mit 1,5 Jahren ebenfalls noch nicht selbstständig sind und noch einige Monate mütterliche Fürsorge benötigen“, schrieb der Zoo auf Instagram. Nicht einmal das Wegsperren der älteren Jungtiere half. Die Mutter nahm die neugeborenen Löwen nicht an.

Hier sehen Sie den Instagram-Beitrag vom Kölner Zoo:

„„Gina“ handelte aus ihrer Sicht absolut rational“, hieß es weiter. Denn die beiden Löwenbabys waren viel zu früh auf die Welt gekommen und die Überlebenschancen waren deshalb sehr gering. In der Natur kümmert sich eine Löwenmutter immer nur um den Nachwuchs mit den größten Überlebenschancen.

Keine Aufzucht mit der Flasche
Man wollte die Jungtiere auch nicht mit der Flasche aufziehen, „da dies zu einer Fehlprägung dieser Löwen auf Menschen führen würde“, erklärte der Zoo. Diese Entscheidung habe man schon im Vorhinein und in Abstimmung mit dem Zuchtprogramm getroffen.

Der Zoo betonte, dass Löwenbabys in der Wildnis eine sehr hohe Sterblichkeit von 50 bis 70 Prozent haben. „Es kommt durchschnittlich nur ein Wurf im Leben einer erwachsenen Löwin durch“, schrieb der Tierpark.

Kritik von Tierschützern
Trotzdem hagelte es Kritik an dem Vorgehen. Biologin Yvonne Würz von der Tierschutzorganisation PETA meinte etwa: „Solche grausamen Vorgänge sind keine Ausrutscher, sondern trauriger Alltag hinter den Mauern von Zoos. Auch in den sozialen Netzwerken stößt der Tod der beiden Löwen auf Unverständnis. „Für mich leider nicht nachvollziehbar“, schrieb etwa ein Nutzer.

Die „Bild“-Zeitung berichtete sogar darüber, dass die älteren Jungtiere im Herbst in andere Zoos vermittelt werden sollen. Danach soll Löwin Gina dann weitere Löwenbabys auf die Welt bringen.

Deutscher Zoo will Paviane töten
In den vergangenen Tagen war der Zoo in Nürnberg mit einer ähnlichen Geschichte aufgefallen: Dort überlegt man, bis zu 20 Paviane zu töten. Denn in dem Gehege leben zu viele Tiere auf engem Raum. Aktuell sollen über 40 Tiere dort leben, ausgelegt ist es für 25. Dem Zoo gelang es bisher nicht, die Paviane woanders unterzubringen, wie mehrere Medien berichteten. Es sei sehr sicher, „dass wir dann Tiere entnehmen müssen“, erklärte Dag Encke, der Zoodirektor vom Tiergarten Nürnberg.

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