Liste der Gegenzölle

So will die EU jetzt Trump ausbremsen

Von den Gegenzöllen sollen etwa US-Flugzeuge umfasst sein (Symbolbild).(Bild: AFP/Nicolas Economou / NurPhoto / NurPhoto via AFP)

Die EU hat sich im Handelsstreit mit den USA auf mögliche Gegenmaßnahmen geeinigt. Diese sollen aber nur dann in Kraft treten, wenn die Gespräche mit der US-Regierung kein Ergebnis bringen. Es geht um insgesamt 72 Milliarden Euro.

EU-Vertreterinnen und -vertreter haben sich auf eine Liste geeinigt. Gegenzölle soll es demnach beispielsweise auf Flugzeuge, Maschinen, Autos, Chemikalien und medizinische Geräte aus den Vereinigten Staaten geben. Auch Elektro- und Präzisionsgeräte sowie landwirtschaftliche Erzeugnisse wie Obst, Gemüse, Wein und Spirituosen wären umfasst.

Wie berichtet, soll aber bis Ende des Monats eine Eskalation mit Verhandlungen abgewendet werden. Sowohl die USA als auch die EU hatten zuletzt von Annäherungen in den Gesprächen berichtet. Trotzdem hatte US-Präsident Donald Trump am Wochenende mit hohen Sonderzöllen von pauschal 30 Prozent gedroht. Die EU-Kommission, die die Handelspolitik koordiniert, hatte angekündigt, dass Vertreterinnen und Vertreter nach Washington reisten. Gegenmaßnahmen gebe es nicht sofort.

Zweite Vergeltungsrunde
Das 72-Milliarden-Paket wäre die zweite Vergeltungsrunde gegen US-Zölle. Es würde jene auf Autos, Autoteile und pauschale Zölle, die derzeit noch zehn Prozent betragen, beantworten. Das erste Paket umfasste US-Waren im Wert von 21 Milliarden Euro und wurde im April genehmigt. Um die Verhandlungen nicht zu gefährden, wurde es bis 6. August aber wieder ausgesetzt.

Sollten tatsächlich 30 Prozent Zoll auf Exporte aus der EU eingeführt werden, würde das alleine in Österreich 15.000 Jobs kosten und das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,4 Prozent nach unten drücken. Das geht aus einer Berechnung der Bank Austria hervor, die am Dienstag veröffentlicht wurde. Die Aufträge aus dem Ausland hätten bereits abgenommen, heißt es darin. Das liege unter anderem auch an weiteren geopolitischen Herausforderungen und der Konjunkturlage im Inland.