Hoher Bedarf

„Spenderniere gab mir die Lebensfreude zurück“

Oberösterreich
07.05.2024 15:06

Seit 50 Jahren werden im Linzer Ordensklinikum der Barmherzigen Schwestern Elisabethinen Nieren transplantiert. Rund 60 Operationen werden jedes Jahr durchgeführt. Der Bedarf wäre deutlich höher, doch es mangelt an passenden Spendernieren.

„Die Spenderniere hat mein Leben gerettet“, ist der Linzer Rudolf Brettbacher (64) dankbar. „Davor ging es mir mit jedem Jahr schlechter, auch meine Perspektive und Lebensfreude sanken immer weiter. Ich feiere jedes Jahr meinen Nierengeburtstag!“

Großer Bedarf
Jährlich werden im Ordensklinikum Linz etwa 60 Nieren implantiert. Die Nachfrage nach Spenderorganen ist aber deutlich höher: „Auf unserer Warteliste haben wir ständig zwischen 120 und 140 Patienten stehen, die eine Spenderniere benötigen würden“, so Daniel Cejka, Leiter der Abteilung für Nephrologie und Transplantationsmedizin. „Wir könnten mehr transplantieren, aber die Zahl der Spenderorgane ist sehr begrenzt.“

(v. l.): Michael Girschikofsky, Patient Rudolf Brettbacher, Christa Pfleger Daniel Cejka, Tamara ...
(v. l.): Michael Girschikofsky, Patient Rudolf Brettbacher, Christa Pfleger Daniel Cejka, Tamara Holzinger- Hammer und Matthias Biebl.(Bild: @Ordensklinikum Linz)

Zu wenig Spender
Pro einer Million Menschen gibt es derzeit nur etwa 18 Organspender, tot oder lebendig, die in einer für eine Transplantation passenden Konstitution sind. Und das trotz der Widerspruchsregelung, der zufolge jeder Bürger für Spenden infrage kommt, sofern er dies nicht schriftlich ablehnt. Optimal wären rund 30 Spender pro Million, so die Ärzte und Experten des Ordenskrankenhauses.

Lange Wartelisten
Bedürftige Patienten müssen etwa drei bis vier Jahre warten. Mit der Dialyse kann diese Wartezeit überbrückt werden, Lebensqualität und -erwartung sind aber mit einem gespendeten Organ deutlich höher, zumal Dialysepatienten dreimal wöchentlich vier Stunden behandelt werden müssen. Planbare Lebendspenden machen nur rund ein Viertel aller Transplantationen aus, der Rest entfällt auf postmortale Entnahmen.

Uhr tickt ab Entnahme
Diese sind eine logistische Herausforderung: „Zwischen Entnahme und Verpflanzung dürfen nur rund 20 Stunden vergehen, davon entfallen vier Stunden auf eine Untersuchung und rund zweieinhalb Stunden auf die Implantation“, erklärt Transplant-Koordinatorin Tamara Holzinger-Hammer: „Auch der Transport dauert je nach Herkunft einige Stunden.“

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