Codes herausgelockt

Paysafe-Karten: Polizei warnt vor Betrug per Telefon

Web
24.09.2012 10:54
Nach mehreren Betrugsfällen im Burgenland und der Steiermark hat die Landespolizeidirektion Steiermark am Sonntag zu erhöhter Vorsicht im Umgang mit sogenannten Paysafe-Cards gemahnt. Unbekannte Täter hatten in den vergangenen Tagen mehrfach Angestellten von Tankstellen und Trafiken per Telefon Codes dieser Karten entlockt. Die Anrufer dürften gut organisiert sein: Kaum waren sie im Besitz der Daten, wurde auch schon der Wert abgebucht.

Gegen Samstagmittag hatten Unbekannte in zwei Verkaufsstellen solcher Karten im Grazer Stadtbezirk Jakomini angerufen. Die mit deutschem Dialekt sprechenden Täter gaben vor, eine technische Überprüfung durchführen zu wollen, für die eine Probeeingabe der Kartencodes notwendig sei. Auf diese Weise kamen sie zu insgesamt 16 Codes. Die entsprechenden Beträge wurden sofort abgebucht, dabei entstand ein Schaden von 1.500 Euro. Lediglich in einem Fall konnte eine vollständige Transaktion verhindert werden.

Paysafe-Betrug auch im Burgenland
Auf dieselbe Art und Weise hatten nur wenige Tage zuvor Unbekannte einer Tankstellen-Angestellten im burgenländischen Bezirk Eisenstand-Umgebung die Codes für 26 Paysafe-Karten im Gegenwert von insgesamt 2.600 Euro herausgelockt. Auch hier gab sich die Anruferin als Mitarbeiterin von Paysafe aus und forderte die Frau auf, ihr probeweise Karten auszudrucken, berichtete die Landespolizeidirektion Burgenland am vergangenen Donnerstag.

Die Angestellte erfüllte ihr den Wunsch und gab auf Nachfrage auch die Codes durch, mit denen via Internet bezahlt werden kann. Die Codes benötige sie nämlich, um die Karten löschen zu können, gab die Unbekannte vor. Eine Rückfrage beim Unternehmen Paysafe ergab laut Polizei, dass sämtliche Karten im Internet bereits eingelöst wurden.

In einem weiteren Fall kaufte ein 42-jähriger Mann in Eisenstadt zehn Paysafe-Karten zum Aufladen. Auf vier Stück waren jedoch die Guthaben im Gesamtwert von 200 Euro nicht vorhanden beziehungsweise bereits verbraucht. Wie es dazu kam, beschäftigt nun ebenfalls die Ermittler.

Codes niemals telefonisch oder per E-Mail weitergeben
Die Grazer Kriminalpolizei warnte daher am Sonntag davor, die Codes solcher Prepaid-Karten telefonisch, per E-Mail oder per Fax weiterzugeben. Die Zugangsschlüssel seien ausschließlich zum Gebrauch im Internet vorgesehen, so ein Kriminalist. Wer einen entsprechenden Anruf erhält, sollte nicht sofort Codenummern bekannt geben, sondern sich den Namen des Anrufers merken und eine Rückrufnummer verlangen.

Bei Paysafe-Karten erwirbt der Benutzer an Verkaufsstellen ein Guthaben für den Online-Handel, welches in Form einer 16-stelligen PIN-Codes ausgehändigt wird. Im Internet wird dieser Code dann zum Bezahlen verwendet - bis das Guthaben auf der Karte aufgebraucht ist. Die Obergrenze, mit der sich eine Karte aufladen lässt, beträgt 100 Euro. 

Laut Polizei sei vielen bekannt, dass es hier zu Betrugsfällen komme, trotzdem agierten die Täter so geschickt, dass viele Nutzer Informationen herausgeben würden, die sie eigentlich für sich behalten sollten.

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