GUTEN MORGEN

Häupl und Babler | 32 und 41 Stunden

„Wahlkampf ist die Zeit fokussierter Unintelligenz. Da passieren halt gelegentlich Dinge, die nicht gescheit sind“ – eines der legendären Zitate des legendären Wiener Altbürgermeisters Michael Häupl. Ein anderes Zitat bleibt ebenfalls in Erinnerung: „Wenn ich 22 Stunden in der Woche arbeite, bin ich Dienstag Mittag fertig.“ Gemünzt war es damals auf Lehrer, die Aufregung war groß. Wenn nun der aktuelle SPÖ-Bundesparteiobmann Andreas Babler von einer Verkürzung der allgemeinen Arbeitszeit auf 32 Wochenstunden träumt, dann wäre Häupl vermutlich immerhin schon Mittwoch Mittag fertig… Tatsächlich hat sich der Altbürgermeister beim Parteitag der Wiener Roten am vergangenen Samstag tatsächlich zur Arbeitszeit geäußert – es war in der „Krone“ und es ist auf krone.at zu lesen: Er selbst habe nun eine 40-Stunden-Woche und zur Diskussion meint er: „Verkürzung ist immer dann interessant, wenn die Produktivität so hoch steigt, dass mit weniger Arbeit für den Einzelnen die Ziele auch erreicht werden können.“ Immerhin keine klare Absage zur Babler-Forderung.

32 und 41 Stunden. Die klare Absage zur Arbeitszeit-Reduktion auf 32 Stunden kommt von vielen Seiten. Und gerade ließ der Generalsekretär der Industriellenvereinigung aufhorchen – er forderte im Gegenteil eine Ausweitung der Wochenarbeitszeit auf 41 Stunden. Na gut, denkt man sich, es ist doch der IV-Sprecher. Weit bemerkenswerter, wenn diese Forderung wenig später von einer ÖVP-Ministerin unterstützt wird. Karoline Edtstadler, im Hauptberuf Ministerin für Verfassung und EU – und nicht Arbeitsrecht oder gar Arbeitszeit, äußerte sich sehr explizit, „mit linken Träumen einer Arbeitszeitverkürzung wird es sich nicht ausgehen“, sagte sie. Und lieferte damit der SPÖ eine Steilvorlage. Gewerkschafter Muchitsch sprach von „Lohnraub per Gesetz durch die ÖVP“, wogegen es „schärfsten Widerstand der SPÖ“ geben werde. Worauf Edtstadler relativierte. Sie habe sich nur klar gegen die Arbeitszeitverkürzung von Babler ausgesprochen, das sei keine Befürwortung der 41-Stunden-Woche. Ja, wie sagte es Häupl – siehe oben: „Wahlkampf ist die Zeit fokussierter Unintelligenz.“ Und der Wahlkampf hat, wie man spürt, längst begonnen.

Kommen Sie gut durch den Mittwoch!

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit

Mehr Nachrichten

explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spiele