2008 war Österreich gemeinsam mit der Schweiz Ausrichter der Fußball-EURO der Männer. 17 Jahre danach ist die Schweiz erstmals Veranstalter einer Frauen-EM. Eine Endrunde der Erwachsenen auf österreichischem Boden ist so schnell nicht zu erwarten, wahrscheinlicher ist die Bewerbung für ein Nachwuchs-Turnier der Burschen oder Mädchen. Der ÖFB gibt sich angesichts eines laufenden „Strategieprozesses“ in der Ausrichter-Frage aktuell defensiv.
Während sich die Schweiz als Gastgeber einen Schwung für den dortigen Frauen-Fußball erhofft, ist Österreich nicht nur sportlich in der Zuschauerrolle. Aktiv forciert wird eine baldige Ausrichtung eines Turniers aktuell nicht, der Bau des ÖFB-Campus in Wien-Aspern band verbandsintern viele Ressourcen. Hinzu kamen ständige Wechsel an der Verbandsspitze.
„Der ÖFB hält das Thema einer möglichen Bewerbung für die Austragung einer Endrunde weiterhin auf der strategischen Agenda“, teilte der Verband mit. „Das Thema wird im Zuge des angestoßenen Strategieprozesses 2027-2032 und in Abstimmung mit relevanten nationalen und internationalen Partnern evaluiert.“
Politische Bekenntnisse
Man wolle dabei die organisatorischen, infrastrukturellen und wirtschaftlichen Parameter reflektieren und somit sehen, welches Turnier den größten Mehrwert für den hiesigen Fußball bringen könnte, heißt es. Das jüngste Nachwuchsturnier richtete der ÖFB 2007 mit der U19-EM der Burschen in Oberösterreich aus.
Die öffentliche Hand ist aktuell ebenfalls im Sortierungsmodus. Im Regierungsprogramm kündigt die Dreierkoalition aus ÖVP, SPÖ und NEOS die Erarbeitung eines „modernen und nachhaltigen Konzepts für Sportgroßveranstaltungen“ sowie die Erstellung einer „vorausschauenden Bewerbungsstrategie“ an.
Schweiz-EM kostet rund 250 Mio. Euro
Die laufende Frauen-EM in der Schweiz kostet 233 Millionen Franken (250 Mio. Euro), wobei die UEFA davon 150 Millionen Franken trägt. Der Bund rang sich nach einigen Diskussionen zu einer Unterstützung von 15 Mio. durch. Die Austragungsstätte und ihre Kantone tragen mit 63 Mio. die Hauptlast. Der Schweizer Fußballverband steuert 5 Mio. (jeweils Franken) bei. Die Schweiz rechnet mit einer Gesamtwertschöpfung durch das Turnier von rund 200 Millionen Euro.
Für eine Bewerbung empfahl die UEFA acht Stadien mit Kapazitäten von über 15.000 bis über 30.000 Zuschauern. In der Schweiz sind das neben den 2008-Spielorten Basel, Bern, Genf und Zürich nun weiter Luzern, Sion, St. Gallen und Thun.
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