Kommen Sie nach Kopenhagen! Gerade hat Dänemarks Hafencity das stets führende Wien als lebenswerteste Metropole der Welt abgelöst. Wir waren dort und geben Empfehlungen für drei Tage in der besten Stadt der Welt.
Wien, Wien, nur du allein. Sollst stets die Stadt meiner Träume sein. So oder ähnlich hieß es in einem altbekannten Schlager, der einst auch von Peter Alexander interpretiert wurde. Und wir Österreicher können schon stolz auf unsere Hauptstadt sein.
Unsere Botschafterin verrät Tipps für Dänemark
Drei Jahre in Folge wurde die Donaumetropole vom „Global Liveability Index“ der renommierten britischen Zeitschrift„Economist“ als lebenswerteste Stadt der Welt ausgezeichnet. Jetzt wurden wir allerdings von Kopenhagen abgelöst. „Vienna“ liegt aufgrund jüngster Sicherheitsvorfälle, Stichwort Taylor-Swift-Konzert und Terror, nun nur noch auf dem zweiten Platz, gleichauf mit Zürich und Genf (Schweiz) sowie Melbourne in Australien.
Dänemarks Schmuckkasterl punktet im internationalen Ranking nicht nur in den Kategorien Stabilität, Bildung, Infrastruktur und Umweltschutz. Einzigartige Sehenswürdigkeiten wie der historische Hafen oder das moderne Opernhaus locken Reisende seit geraumer Zeit an. Das angenehme Klima gerade jetzt im Hochsommer macht den Trip vielleicht noch einmal populärer. Feinschmecker kommen ohnedies frohlockend her. Sie erfreuen sich an der boomenden Nordic-Cuisine-Szene.
Vor Ort trafen wir unsere Botschafterin Alice Irvin. Die Top-Diplomatin aus Tirol lebt seit mehreren Jahren hier, zuvor war sie u. a. in Washington und New York tätig. Kurz zusammengefasst: Sie fühlt sich pudelwohl und versorgt uns mit Tipps für den Besuch. Außerdem weiht sie in die Geheimnisse der Gemütlichkeit namens Hygge ein. Übrigens: In Dänemark ist man angeblich nie weiter als 50 Kilometer vom Meer entfernt. In diesem Sinne: Gute Reise!
Der erste Tag
Guten Morgen in Dänemark! Und der beginnt fix nicht ohne einen starken Kaffee. Die Dänen sind Koffein-Aficionados. Er hilft durch den dunklen Winter, aber auch jetzt im Sommer geht ohne ihn fast nichts. Typisch dazu ist eine Zimtschnecke. Die besten gibt es in der Bäckerei Juno.
Dann zunächst einmal einen Überblick verschaffen. Optimalerweise vom spiralförmigen Turm der Frelsers Kirke aus. Am Horizont taucht das Nordmeer auf, unterhalb die Altstadt. Nyhavn mit den bunten historischen Häusern ist der Nabelpunkt Kopenhagens. Holzboote legen an, Touristen streiten sich um die besten Fotomotive. Dennoch sollte man den Hafen und die verschlungenen Gassen rundherum gesehen haben. Dafür jedenfalls Zeit nehmen!
Eine mittägliche Stärkung in Form eines Powerdrinks oder eines Avocado-Mozzarella-Sandwiches gibt es bei Joe & the Juice.Die dänische Kette hat es mittlerweile bis nach New York geschafft und überrascht immer wieder.
Auf dem Fahrrad zur kleinen Meerjungrau
Am Nachmittag schwingen wir uns auf den Drahtesel. Fahrradfahren ist nicht nur das nationale Hobby schlechthin, sondern auch Fortbewegungsmittel Nummer 1. Vorbei an Parks und Denkmälern geht es zur Kleinen Meerjungfrau. Die Statue, inspiriert von Hans Christian Andersens Märchen, ist tatsächlich klein – oder zumindest kleiner, als man sie sich vielleicht vorgestellt hätte.
Aber sie ist ein Must-see. Zurückgestrampelt und einquartiert im schicken Hotel 71 Nyhavn, lassen wir den Abendim ausgezeichneten Restaurant bei Misosuppe und DimSum ausklingen.
Der zweite Tag
Ausgeschlafen geht es auf zu neuen Abenteuern! Dänische Architektur genießt zu Recht Weltruf. Einen guten Überblick gibt das Design Museum. Das futuristische Opernhaus aus Stahl und Glas lässt sich auch von innen besichtigen.
Als Mittagssnack vielleicht den Klassiker schlechthin? Smörrebröd. Die offen servierten Sandwiches sind kunstvoll mit Shrimps, Roastbeef oder vegetarischen Errungenschaften wie Tofu oder frittiertem Kohl garniert. Abgerundet wird das Ganze, wenn gewollt, von Eiern und einemHauch von Mayonnaise oder Butter – ein Gedicht.
Hotdogs, Einkaufen und ein Tivoli-Spaziergang
Am Nachmittag ist dann Einkaufen angesagt. Strøget ist sozusagen die Mariahilfer Straße Kopenhagens. Skandinavien-Fans kommen in kleinen Boutiquen mit Kunsthandwerk und Textilien auf ihre Kosten.Ein Tipp für Outdoor-Fans ist die Filiale von 66°North. Die isländische Kultmarke hat hier einen Flagship-Store eröffnet. Es gibt von Fleecejacken über Wanderschuhe alles, was das Herz begehrt.
Abends schlendern wir durch den historischen Vergnügungspark namens Tivoli. Neonleuchten blinken, schrille Töne von der Hochschaubahn – aber wir lassen uns nicht aus der Ruhe bringen.
Den Heißhunger stillen kann man leicht und locker bei einem der zahlreichen Hotdog-Stände. Die Wurst im soften Brötchen, dekoriert mit knusprig gebackenen Zwiebeln, Gurkerln und Senf, genießt bei den Einheimischen Kultstatus. Ein eiskalt serviertes Tuborg-Bier in einer der vielen Bars dient als Schlummertrunk.
Der dritte Tag
Wie gut, dass die wichtigsten Sehenswürdigkeiten mittlerweileabgeklappert sind. Somitistam dritten Tag noch Zeit für die weniger bekannten Punkte.
Wenn man nicht gerade einen Ausflug an den Strand plant, lässt es sich etwa ganz entspannt durch die Freistadt Christiania spazieren, wo ganz eigene Gesetze gelten, oder das hippe Viertel Nørrebro. Dort führen Burschen auf Skaterbahnen akrobatischeEinlagen auf, und Bistros laden zum Verweilen ein. Globetrotter könnten den Nachmittag aber auch für einen schnellen Ausflug nach Schweden nutzen. Mit dem Zug sind es genau 19 Minuten vom hiesigen Hauptbahnhof nach Malmö und damit ins Nachbarland.
Auf Nomas spuren die Kulinarik entdecken
Ansonsten bietet sich als krönender Abschluss möglicherweise noch der Besuch in einem der zahlreichen Nordic-Cuisine-Restaurants an. Das legendäre Noma, viele Jahre der meistgepriesene Gourmet-Tempel der Welt, hat im vergangenen Jahr allerdings die Pforten geschlossen. Aus Gründen der Nachhaltigkeit, wie es offiziell heißt. Egal, eine Reservierung hat man davor de facto auch nicht bekommen, und die Preise waren stets obszön. In den Fußstapfendes nordländischen Meisterkochs René Redzepi versuchen sich nun junge Chefs wie zum Beispiel Rune Sauer Sonnichsen imAnarki zu etablieren. Der aktuelle Michelin-Führer empfiehlt dessen Lokal jedenfalls.
Gutbürgerlich fein und einigermaßen erschwinglich speist man indes im Aamanns 1921 oder auch im Restaurant Salon in der Bregade 63, die beide auch vonInsidern empfohlen werden. In diesem Sinne: Wohl bekomm’s!
Die 72 Stunden sind wie im Flug vergangen. Apropos Flug: Auf dem Luftweg ist Kopenhagen von Wien gut und günstig erreichbar. So kann man bei der Anreise sparen. Vor Ort sind die Preise nämlichrechtgesalzen. Auch das Wetter hat mitgespielt. Während Mitteleuropaunter einer Hitzewelle stöhnte, waren es hier maximal 28°.
Vielleicht kommen auch deshalb mittlerweile so viele Österreicher im Sommer her. Wie übrigens ja auch die Dänen gerne bei uns landen. „Beide Länder“, meint Botschafterin Irvin, „haben viel gemeinsam“, und verweist auf Parallelen zwischen der Hygge-Kultur und unserer Gemütlichkeit
Hafenbus-Tour und ein Ausflug zum Strand
Zum Ausklang hat sie Tipps zum Abschalten parat: Die Wasserbus-Linien 991 und 992 gondeln das Hafenbecken ab und sind beim Öffi-Tagesticket inkludiert. Zum Durchschnaufen empfiehlt sie einen Abstecher zum Amager Strand. Am besten barfuß durch den Sand und das Naherholungsgebiet am Öresund so erkunden. Klingt nach einem Plan – und einer guten Reise in die beste Stadt der Welt.
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