Russen-Spionagefälle
Tusk will „Verrat mit glühendem Eisen ausbrennen“
Die immer zahlreicher werdenden Spionage-Affären in Europa rufen zunehmend auch die Politik auf den Plan. Besonders drastisch reagierte nun der polnische Ministerpräsident Donald Tusk auf die Festnahme von polnischen Staatsbürgern, die mutmaßlich mit russischen Geheimdiensten zusammengearbeitet hatten. Er droht jetzt mit harten Konsequenzen.
„Für Kollaborateure der russischen Geheimdienste wird es keine Nachsicht geben. Wir werden jeden Verrat und jeden Versuch der Destabilisierung mit glühendem Eisen ausbrennen“, schrieb er am Freitag im Kurznachrichtendienst X (ehemals Twitter).
Radikale Fußallfans hatten Selenskyj als Ziel
Zum aktuellen Stand der Aufklärung von zwei konkreten Verschwörungen sagte er, ein für ein verhindertes Attentat auf den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj verantwortlicher Pole sei vor zwei Tagen verhaftet worden. Der Mann habe mit russischen Geheimdiensten zusammengearbeitet.
Ein für die Russen arbeitender Belarusse, der zwei Polen den Auftrag zum Angriff auf einen Mitarbeiter des gestorbenen Kreml-Gegners Alexej Nawalny gab, sei ebenso festgenommen worden wie die Attentäter selbst. Bei Letzteren handle es sich um radikale Fußballfans, sogenannte Ultras, schrieb Tusk.
Immer mehr Verhaftungen in Polen
Am Donnerstag hatten die polnischen Behörden die Verhaftung eines Mannes bekannt gegeben, der den Flughafen im südostpolnischen Rzeszow ausspioniert haben soll, um ein Attentat auf Selenskyj vorzubereiten. Der Flughafen gilt als Umschlagplatz für westliche Waffenlieferungen in die Ukraine und als Umsteigeort von Selenskyj und anderen ukrainischen Politikern bei Auslandsbesuchen.
Am Freitag wurde die Festnahme zweier in Litauen zur Fahndung ausgeschriebener Polen bekannt. Sie sollen im März einen Angriff auf den Nawalny-Vertrauten Leonid Wolkow verübt haben. Wolkow wurde dabei in Vilnius schwer verletzt.










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