„Zuckerl-Koalition“ taufte man mit Augenzwinkern die sich nach der Wahl im September anbahnende bunte türkis-rot-pinke Regierung.
Doch das Zuckerl platzte zu Jahresanfang, als Neos-Chefin Meinl-Reisinger aus den Verhandlungen ausstieg. Danach braute sich wochenlang eine blau-türkise Regierung zusammen – ehe Herbert Kickl kurz vor der Schwelle des Kanzleramtes kehrtmachte.
Türkis-Rot-Pink fand nun doch zusammen, statt von süßem Zuckerl sprach man trocken von Dreierkoalition. Wenigstens verstehen die drei – trotz aller Unterschiedlichkeit – einander, so die Beruhigungspille für Skeptiker und Kritiker.
Nach ein paar Monaten allerdings ist viel Lack ab, mit der anfangs zur Schau getragenen Harmonie ist es nicht mehr weit her. Gerade in dieser Woche wurde es deutlich spürbar bei der Parlamentsdiskussion rund um die Messengerüberwachung. Da scherten Neos-Abgeordnete lauthals aus.
Auch bei der Trinkgeld-Abgabe, bei Pensions- sowie Justizreform rund um die Bundes-Staatsanwaltschaft hakt es beträchtlich.
Um das Zuckerl-Bild von dieser Koalition noch einmal zu bemühen: Die süße Glasur hat Risse, das lässt tiefe Blicke in einen bitter-sauren Kern zu.
Nur an der Glasur zu polieren, das wird gewiss nicht für ein glänzendes Regierungsbild reichen.
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