Angriffe auf Israel

„Position beziehen“: EU plant neue Iran-Sanktionen

Politik
16.04.2024 21:43

Der Iran muss nach seinem Raketen- und Drohnenangriff gegen Israel mit neuen EU-Sanktionen rechnen. EU-Chefdiplomat Josep Borrell teilte Dienstagabend mit, er werde sein Team um Vorbereitungen für weitere Strafmaßnahmen bitten. Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) erklärte, er erwarte sich eine klare Mehrheit für Sanktionen.

Die EU müsse „klar Position beziehen: Einerseits deeskalierend, andererseits klare Linien ziehen“, meinte Schallenberg.

Atomwaffen, Menschenrechtsverletzungen, Russland-Unterstützer
Wegen iranischen Aktivitäten zur Entwicklung von Atomwaffen, Menschenrechtsverletzungen und der militärischen Unterstützung des Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine hat die EU bereits verschiedene Sanktionen gegen Iran verhängt. Nun stehen laut EU-Diplomaten Sanktionen gegen im Iran produzierte Raketen und Drohnen, die in der Region eingesetzt werden, im Raum.

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Israel soll sich nicht provozieren lassen. Sie haben im Grunde genommen den Sieg davongetragen.

(Bild: AP)

Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP)

„Flächenbrand vermeiden“
Schallenberg fordert eine „klare Reaktion der internationalen Gemeinschaft gegenüber dem Iran“: Wenn eine rote Linie überschritten werde, müsse dies Konsequenzen haben. Er tritt daher auch für eine Ausweitung des Sanktionsregimes ein: „Ich sehe nicht ein, warum Lieferungen von Raketen an Proxies (Verbündete wie die Hisbollah im Libanon oder Houthis im Jemen, Anm.) nicht unter das Sanktionsregime fallen. Aber es muss unser Ziel sein, einen Flächenbrand zu vermeiden.“

Iran griff Israel mit 3400 Raketen und Drohen an
Er habe Telefonate mit seinen Amtskollegen in der Region geführt, auch mit dem iranischen, und eindringlich dazu aufgerufen, dass der Iran Einfluss auf die Proxys ausübe. Israel solle sich hingegen nicht provozieren lassen, da sie „im Grunde genommen den Sieg davongetragen haben: Sie haben 99 Prozent der (iranischen, Anm.) Flugkörper abwehren können“, betonte Schallenberg. Die iranische Armee griff am Samstag israelische Ziele mit rund 300 Raketen und Drohnen an. Das israelische Militär wehrte nach eigenen Angaben die Attacke erfolgreich ab. Israel hatte Unterstützung der USA, Großbritanniens, Frankreichs und Jordaniens.

Borrell: „Eskalation verhindern“
Borrell sagte, man sei sich einig, dass eine weitere Eskalation verhindert werden müsse. Man fordere deswegen alle Beteiligten zu Zurückhaltung auf. „Die Region befindet sich am Rande des Abgrunds“, betonte Borrell. Von ihm müsse man nun wegkommen. Wenn Angriff auf Gegenangriff folge und die Intensität immer weiter zunehme, werde man am Ende einen richtigen Krieg haben. Auch der Krieg im Gazastreifen werde dann nicht enden.

Zu Forderungen nach einer Einstufung der iranischen Revolutionsgarden als Terrororganisation erklärte Borrell, dazu müsse die Eliteeinheit der iranischen Streitkräfte nach EU-Recht zunächst einmal durch eine nationale Behörde wegen Terroraktivitäten verfolgt werden. Diese sei bisher aber nicht der Fall.

Wann die geplanten neuen Iran-Sanktionen in Kraft gesetzt werden könnten, sagte Borrell am Abend zunächst nicht. Er verwies lediglich darauf, dass es bereits am kommenden Montag wieder ein reguläres EU-Außenministertreffen in Luxemburg gibt.

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