Am Donnerstag ist ein 20-jähriger Syrer mit einem Hammer und einer Axt auf Mitreisende in einem ICE losgegangen (siehe Video oben). Einen Tag später gaben Ermittlerinnen und Ermittler bekannt, dass Hinweise auf drei Betäubungsmittel im Blut des Mannes gefunden worden seien.
Der Angriff könnte demnach durch eine drogenbedingte Psychose ausgelöst worden sein, sagte Oberstaatsanwalt Thomas Rauscher von der Staatsanwaltschaft Regensburg. Das Motiv sei derzeit aber noch unklar. Man tausche sich mit der Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus aus. So berichteten Zeuginnen und Zeugen, dass der Mann vor dem Angriff gebetet und die Worte „Allahu Akbar“ gesprochen habe.
Die Ermittlerinnen und Ermittler gehen bisher davon aus, dass der Syrer, der in Wien lebt, allein gehandelt hat. Einen expliziten Extremismusverdacht gebe es noch nicht, hieß es. Wie berichtet, hatte der Syrer am Donnerstag im ICE von Hamburg nach Wien drei Landsleute angegriffen. Fünf Menschen wurden verletzt, der Angreifer selbst am schwersten.
In Österreich ist der 20-Jährige bereits amtsbekannt. „Nach zwei rechtskräftigen Verurteilungen wegen schwerer Körperverletzung und versuchtem Widerstand gegen die Staatsgewalt im Februar und Ende April 2025 wurde noch im Mai 2025 vom BFA ein Asyl-Aberkennungsverfahren eingeleitet“, teilte das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl (BFA) am Freitag mit. Dabei wurde auch auf die Abschiebung eines syrischen Straftäters am Donnerstag mit Bezug zur Terrormiliz Islamischer Staat verwiesen.
Untersuchungshaft beantragt
Oberstaatsanwalt Rauscher sagte, dass Untersuchungshaft beantragt worden sei. Da der Syrer aber noch mit schweren Verletzungen im Krankenhaus liege, sei unklar, wann er in ein Gefängnis gebracht werden könne. Ermittelt wird wegen versuchten Mordes in zwei Fällen und gefährlicher Körperverletzung.
Die Verletzungen hatte der Angreifer laut den Ermittlerinnen und Ermittlern erlitten, weil sich seine Opfer gegen die Attacke wehrten – gemeinsam mit anderen Fahrgästen, die couragiert eingegriffen hätten. Einer der Angegriffenen, ein 24 Jahre alter Syrer, habe dem Verdächtigen zudem den Hammer abnehmen können und ihn damit wiederum verletzt. Hier wird von Notwehr ausgegangen.
In dem Zug auf dem Weg von Deutschland nach Wien waren zu dem Zeitpunkt ungefähr 430 Menschen. Verletzt wurden drei syrische Staatsangehörige im Alter von 15, 24 und 51 Jahren sowie ein 38-jähriger Deutscher. Letzterer wollte noch den Notruf absetzen, nachdem der Angreifer auffällig geworden war.
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