Drei Stunden Einsatz bei Hitze auf der einen Seite, null Schuldeinsicht auf der anderen Seite: Ein Urlauber vertraute in Oberösterreich seinem Navigationssystem, bis er mit seinem Leihwagen auf einem Wanderweg hängen blieb. Die Feuerwehr rückte zu Hilfe aus, was den Touristen aber völlig kalt ließ.
Das blinde Vertrauen eines Touristen in sein Navigationssystem führte am Montag zu einem zeitintensiven Feuerwehreinsatz. Der Urlauber aus Asien und seine Begleiter wollten mit ihrem Mietwagen zu einem Gasthaus in der Ortschaft Obersee am Hallstättersee fahren. Das Navi zeigte als kürzesten Weg den Ostuferwanderweg an, der ab einem Umkehrplatz aber nur mehr für Radfahrer und Fußgänger passierbar ist.
Zufahrt zum Unglücksort schwierig
Das dürfte dem Touristen egal gewesen sein, denn er setzte seine Fahrt auf dem schmalen Wanderweg fort – zumindest bis er nicht mehr weiterkonnte, weil sein Auto auf einer Böschungskante aufgesessen war. Passanten alarmierten die Einsatzkräfte der Feuerwehr St. Agatha. Sie rückten zu einem schweißtreibenden Einsatz aus, der nicht nur den heißen Temperaturen geschuldet war: „Wir konnten mit den größeren Einsatzfahrzeugen nicht zum Urlauberauto zufahren, mussten zuerst alles in kleinere Autos umladen“, erzählt Kommandant Michael Hauser.
Urlauber nicht einsichtig
Mittels Hebekissen und Holzlatten wurde der Urlauber-Pkw wieder auf den Weg gehoben. „Ein Kamerad hat das Auto dann vorsichtig zurück auf die Zufahrtsstraße gelenkt“, erklärt Hauser. Während der Einsatz für Schweißausbrüche bei den Feuerwehrleuten gesorgt habe, seien die Touristen ruhig geblieben. „Von Schuldeinsicht keine Spur“, so Hauser.
Einsatz wird verrechnet
Vielleicht erhöht zumindest die Einsatzrechnung den Puls der Asiaten: Die rund drei Stunden von zwölf Feuerwehrleuten werden laut Tarifordnung verrechnet. Ob das Geld je am Konto der Freiwilligen eintrifft, bleibt aber abzuwarten.
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