Bei EU-Wahl im Juni

Schilling will „500.000 Stimmen für Klimaschutz“

Politik
14.04.2024 13:52

Die Spitzenkandidatin der österreichischen Grünen bei der EU-Wahl, Lena Schilling, will am 9. Juni „500.000 Stimmen für den Klimaschutz“ erreichen – das wäre eine ähnliche Anzahl, die die Grünen bei der EU-Wahl 2019 erzielen konnte. Als Schwerpunkte nannte sie den Ausstieg aus fossiler Energie, Mobilitätswende und Klimawandelanpassung bei gleichzeitiger sozialer Gerechtigkeit. 

Bei der EU-Wahl 2019 hatten die Grünen 532.193 Stimmen erlangt, was 14,1 Prozent Stimmanteil bedeutete. Zunächst verfügten die heimischen Grünen damit über zwei Mandate, nach der Erhöhung der Österreich zustehenden Sitze von 18 auf 19 dann über drei. Diese Zahl zu halten, hatten die Grünen zuletzt als Ziel genannt.

Schilling: „Kompromisse tun immer weh“
Schilling erklärte in der ORF-„Pressestunde“ am Sonntag, sie sei jahrelang für ihre Anliegen auf die Straße gegangen, nun wolle sie diese auch parlamentarisch vertreten, verteidigte Schilling ihren Rollenwechsel. Sie werde ihre Ideale nicht aufgeben, gleichzeitig aber auch um Kompromisse kämpfen, „und Kompromisse tun immer weh“, sagte sie zu Kritik aus Reihen der Klimaaktivisten. Einmal mehr äußerte sie Kritik an „Fridays For Future“-Gründerin Greta Thunberg und deren Aussagen zu Israel und Palästina. Wichtig sei: „Die Klimakrise wird nicht weniger, wenn man die Klimabewegung schwächt.“

Nahm auf Fauxpas gegenüber ORF-Satiriker Stellung 
Auf ihre Jugend und ihren Fauxpas gegenüber ORF-Satiriker Peter Klien angesprochen, bei dem sie am Tag ihrer Kür für die Grünen Norwegen in der EU verortet hatte, meinte Schilling: „Ich kann es nicht versprechen, aber es kann sein, dass es nicht mein letzter Fehler gewesen sein wird.“ Sie vertiefe sich schon länger in EU-Themen und habe die letzten Monate damit verbracht, mit Experten zu sprechen und an Briefings teilzunehmen.

ÖVP habe „in vielen Bereichen gebremst“
Zu Vorwürfen mangelnder Durchsetzungskraft der Grünen in Österreichs Bundesregierung verwies Schilling auf die Handlungen des großen Koalitionspartners. Es sei die ÖVP, die „in vielen Bereichen gebremst hat“. Und dass Österreich etwa so schwer aus der Abhängigkeit von russischem Erdgas herauskomme, liege an unter Sebastian Kurz als Kanzler abgeschlossenen „Knebelverträgen“.

Schilling will als EU-Mandatarin viel Bahn fahren
Als wichtiges Ziel nannte sie, dass umweltfreundliche Mobilität billiger werden müsse. Erreichen wollen das die Grünen unter anderem mittels Bahn-Billigtarif für Verbindungen zwischen den Hauptstädten der Union aus. Maximal zehn Cent pro Kilometer sollen dabei fällig werden. Sie selbst sei das letzte Mal vor fünf oder sechs Jahren geflogen und nehme sich vor, auch als EU-Mandatarin möglichst viele Wege mit der Bahn zurückzulegen, sagte Schilling.

Dass die Grünen gegen die Mehrzahl der Punkte des EU-Asyl- und Migrationspakt gestimmt haben, verteidigte die Spitzenkandidatin. Menschen in großen Lagern an den Außengrenzen der Union unterzubringen, werde nicht die Lösung sein. Auch vom Ertrinken der Menschen im Mittelmeer stehe nichts im Pakt. Es brauche einen geordneten Verteilungsmechanismus, schnelle faire Verfahren, Menschlichkeit und die Möglichkeit zu geordneter Migration.

Zur Frage, ob Klimaflüchtlinge ein Recht auf Asyl bekommen sollten, blieb Schilling vage. Man müsse sich mit dem Thema jedenfalls auseinandersetzen und die Klimakrise nachhaltig bekämpfen, damit die Menschen nicht gezwungen seien, ihr Zuhause verlasen zu müssen. Denn: „Wenn Inseln untergehen, wo sollen die Leute hin?“

 krone.at
krone.at
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spiele