Finanzierung gesichert

Ärztezentrum scheitert zweimal an der Raumordnung

Oberösterreich
23.03.2024 10:00

Während in Linz ein neues Rezept für ein Primärversorungszentrum im Süden der Stadt gefunden wurde und der Start im Juli 2025 erfolgen soll, rückte in Bad Ischl ein neues PVZ in weite Ferne. Und das obwohl die Stadtpolitik einig ist, ein Mediziner-Team bereit steht und die Finanzierung gesichert ist.

Dass die Ärztekammer – auch von der Politik – als Verhinderer von Primärversorgungszentren hingestellt wird, wurmt deren Präsident Peter Niedermoser. „Wir sind mit der Gesundheitskasse Vorantreiber“, meinte er bei einem Pressetermin am Freitag. Beispielhaft sei das auf Schiene gebrachte Primärversorgungszentrum im Linzer Süden. Gesetzliche Vorgaben wurden bis zum Maximum ausgereizt, um die medizinische Versorgung von rund 10.000 Personen sicherzustellen.

Mit Wolfgang Hockl, Katharina Winkler und Andreas Rinnerberger standen drei erfahrene Mediziner, die bereits im Ennser Ärztezentrum tätig sind und dort auch bleiben werden, als Gesellschafter bereit. Weil Ärzte aber nur eineinhalb Kassenstellen besetzen dürfen, musste die Kurie der Ärztekammer diese Regel lockern und auf zwei Kassenstellen erhöhen. „Zwei Jungärzte haben schon zugesagt, dass sie ab der geplanten Eröffnung im Juli 2025 dabei sind“, ist Hockl erleichtert. Sie sollen auf dem ehemaligen Kasernengelände in Ebelsberg vorübergehend in Containern arbeiten und nach mehrjähriger Einarbeitung die Gesellschafterrolle übernehmen.

Dieses Rezept ist laut Johanna Holzhaider, Obmann-Stellvertreterin der Kurie der niedergelassenen Ärzte, eine wichtige Stütze für junge Mediziner. „Die medizinische Ausbildung ist top. Für die Führung eines Betriebs braucht es mehr.“ Laut Hockl steht mit Wolfgang Gruber auch schon der Geschäftsführer fest. Er soll neben dem Ärztezentrum Enns auch jenes in Linz leiten.

Frust in Bad Ischl
„Weiter warten“, heißt es hingegen beim PVZ Bad Ischl. Laut Niedermoser würden Ärzteteam und Finanzierung stehen. Die Umsetzung scheitere aber an der Raumordnung des Landes. Zunächst gab es kein grünes Licht, weil ein Ärztezentrum in einer Wohnsiedlung untersagt ist.

Probleme mit Zufahrtsstraße
Für eine Errichtung in der Nähe des Spitals fehlt die von der Raumordnung vorgeschriebene passende Zufahrt. Das Areal müsste neu gewidmet werden. SP-Bürgermeisterin Ines Schiller: „Alle Parteien stehen hinter dem Primärversorgungszentrum. Die Stadt würde sofort die Umwidmung einleiten. Das dauert leider. Ich hoffe, dass die Ärzte keinen Rückzieher machen.“ 

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