Laut deutscher Polizei
Drei Tote bei Zugunglück: Erdrutsch als Ursache
Im deutschen Bundesland Baden-Württemberg ist am Sonntagabend ein Zug entgleist. Dabei sind drei Menschen ums Leben gekommen, darunter der Lokführer und ein weiterer Mitarbeiter der Deutschen Bahn (siehe Video oben). Die deutsche Polizei geht davon aus, dass ein Erdrutsch das Unglück verursacht hat.
Die Einsatzkräfte berichteten von mindestens 41 Verletzten. 25 davon seien schwer verletzt, sagte Brandmeisterin Charlotte Ziller. Unter den Toten sind der 32-jährige Lokführer, ein 36-jähriger Auszubildender der Deutschen Bahn und eine 70-jährige Passagierin.
Die Unfallursache war zunächst unklar. Wie berichtet, könnte ein Erdrutsch eine Rolle gespielt haben. „Es hat hier starke Regenfälle gegeben, sodass nicht ausgeschlossen werden kann, dass auch der Starkregen und ein damit verbundener Erdrutsch-Unfall ursächlich gewesen ist“, sagte auch Landesinnenminister Thomas Strobl (CDU). Das werde nun untersucht.
Montagfrüh bestätigte die deutsche Polizei mit, dass ein Erdrutsch zu dem schweren Unfall geführt habe. Zuvor hatte es in der Region ein Unwetter gegeben, lokal fielen in kurzer Zeit 30 bis 40 Liter Regen pro Quadratmeter. „Das Wasser löste einen Erdrutsch im Böschungsbereich zu den Gleisen hin aus, was wiederum wohl die Entgleisung verursachte“, teilten die Ermittlerinnen und Ermittler mit. Hinweise auf eine Fremdeinwirkung gebe es nicht.
In dem betroffenen Zug saßen etwa 100 Passagierinnen und Passagiere. Der Regionalexpress war von Sigmaringen nach Ulm unterwegs, als gegen 18.10 Uhr in Riedlingen mindestens zwei Waggons entgleisten. Die Leitstelle Reutlingen meldete einen sogenannten „Massenanfall von Verletzten“. Das bedeutet, dass eine große Zahl von Verletzten oder Erkrankten versorgt werden muss. Am Unfallort waren mehrere hundert Einsatzkräfte mit Gerät und sechs Rettungshubschrauber im Einsatz.
Deutsche Bahn: „Mitgefühl bei Verletzten und Angehörigen“
Laut Medienberichten war der Regionalexpress mit ungefähr Tempo 80 unterwegs. Die Waggons seien teils ineinander gerutscht und in der Böschung gelandet. Am Montag haben die Ermittlerinnen und Ermittler den Fahrdatenschreiber aus dem Zug geborgen. Mit diesem wird etwa die Geschwindigkeit von Triebwagen aufgezeichnet.
„Wir sind tief bestürzt, unsere Gedanken und unser Mitgefühl sind bei den Verletzten und Angehörigen der Opfer“, teilte die Deutsche Bahn auf der Plattform X mit. Man habe eine Sonder-Hotline für Betroffene und Angehörige eingerichtet.
Hier sehen Sie das Posting der Deutschen Bahn zu dem Unglück:
Dauer der Streckensperre unklar
Nach dem Unglück wurde der Zugverkehr zwischen Munderkingen und Herbertingen eingestellt. Fahrgäste sollen auf das Bahnunternehmen SWEG ausweichen oder den eingerichteten Schienenersatzverkehr mit Bussen nutzen, hieß es. Wie lange die Bahnstrecke noch gesperrt blieb, war zunächst unklar.
Ein Verkehrsunfall mit einem Zug ereignete sich am Sonntag auch in Österreich. Eine 60-jährige Frau wollte mit ihrem Auto am Nachmittag in der Gemeinde Steindorf in Kärnten eine unbeschränkte Eisenbahnkreuzung überqueren. Dabei dürfte sie die S-Bahn zu spät gesehen haben. Es kam zum Zusammenstoß. Am Auto entstand leichter Sachschaden, verletzt wurde niemand.
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