Polnischer Minister:

„NATO-Truppen sind schon in der Ukraine“

Ausland
11.03.2024 11:28

Um Ziel in der Ukraine zu erreichen, sei „nichts ausgeschlossen“, auch die Entsendung von NATO-Bodentruppen, hatte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron Ende Februar am Rande einer Ukraine-Hilfskonferenz in Paris erklärt. Wenig später deutete Deutschlands Kanzler Olaf Scholz an, dass es bereits eine direkte Beteiligung britischer und französischer Soldaten an dem Einsatz von Langstreckenraketen gebe. Die ungeschickten Formulierungen sorgten für große Verstimmung innerhalb der Militärallianz. Nun heizt der polnische Außenminister mit einer Aussage die Debatte weiter an.

Radoslaw Sikorski erklärte bei einer Konferenz anlässlich des 25. Jahrestags des polnischen NATO-Beitritts, dass „Soldaten aus NATO-Ländern bereits in der Ukraine sind“. „Ich möchte den Ländern danken, die dieses Risiko auf sich nehmen. Sie wissen, wer sie sind“, so Sikorski weiter. Ausschnitte aus der Konferenz sind am Sonntag veröffentlicht worden.

Welche Länder der polnische Minister meinte, ist unklar. Was allerdings bekannt ist, dass seit Ausbruch des Ukraine-Krieges am 24. Februar 2022 Freiwillige aus mehreren NATO-Staaten für die ukrainische Armee - zum Beispiel in der „International Legion“ - kämpfen. Diese Frauen und Männer stehen aber natürlich nicht offiziell im Dienste ihrer Staaten.

Die russische Regierung sieht die Freiwillige als „Söldner“ und spricht von einem Beweis für einen Stellvertreterkrieg der NATO. Der Kreml hat auch schon mehrfach betont, die westliche Allianz führe einen „hybriden Krieg“ gegen Russland. Da passt die Aussage Sikorskis genau ins Bild. Die Sprecherin des russischen Außenministeriums meinte am Sonntag gegenüber der Zeitung „Iswestija“: „Es hat keinen Sinn, dies zu leugnen.“

Putin: „Können Ziele auf NATO-Territorium treffen“
Als Reaktion auf die jüngste Bodentruppen-Debatte hatte Russlands Präsident Wladimir Putin vor knapp zwei Wochen in seiner Rede zur Lage der Nation gewarnt, sollten NATO-Staaten Truppen in die Ukraine schicken, um gegen Russland zu kämpfen, könnten die Folgen eines solchen Schrittes „weit tragischer“ sein als in früheren Konflikten. Putin wies den Westen auf das Potenzial des russischen Militärs hin: „Sie sollten endlich begreifen, dass auch wir über Waffen verfügen, die Ziele auf ihrem Territorium treffen können.“ Atomwaffen nannte er erst ausdrücklich, als er dem Westen vorwarf, die Gefahr eines Nuklearkonflikts heraufzubeschwören.

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