Angst vor Angriffen

Gaza-Bewohner: „Planen nur mehr rund um den Tod“

Ausland
02.05.2025 16:34

Die Bevölkerung im Gazastreifen fürchtet, dass die israelische Armee ihren Einsatz ausweiten könnten. „Eltern planen nicht für die Schule oder Geburtstage – wir planen für den Tod und versuchen, das Schicksal auszutricksen, damit zumindest einige unserer Kinder verschont bleiben“, sagte Omer Ubaid.

Er ist selbst Vater von vier Kindern und hat zwei von ihnen seinem Bruder übergeben. Umgekehrt habe er zwei Kinder des Bruders in seine Obhut genommen –für den Fall, dass einer von ihnen angegriffen wird. Viele Menschen in Gaza haben Angst, ihre Angehörigen zu verlieren. „Wenn wir sterben, ist es besser, gemeinsam zu sterben“, sagte hingegen eine junge Frau namens Eman Taisir aus der Stadt Gaza. Das Zusammensein mit der Familie sei das Einzige, das ihr derzeit noch Hoffnung gebe.

Nach einer fast zweimonatigen Waffenruhe hatte die israelische Armee Mitte März ihre Angriffe im Gazastreifen wieder aufgenommen. Am heutigen Freitag will die israelische Führung noch darüber entscheiden, ob die Einsätze ausgeweitet werden oder nicht. Vor zwei Monaten wurden zudem alle Grenzübergänge in den Gazastreifen für Hilfslieferungen geschlossen. Auf diese Weise sollte der Druck auf die herrschende Hamas erhöht werden, die Geiseln aus ihrer Gewalt freizulassen.

Zerstörung nach israelischen Luftangriffen
Zerstörung nach israelischen Luftangriffen(Bild: AFP/Bashar TALEB)
(Bild: AFP/OMAR AL-QATTAA)

Lebensmittelpreise massiv gestiegen
Seither sind die Lebensmittelpreise laut den Bewohnerinnen und Bewohnern um ein Vielfaches gestiegen. Immer mehr Geschäfte würden geplünderten, erzählten sie der Deutschen Presse-Agentur. Der Alltag sei zu einem reinen Überlebenskampf geworden, die Hoffnungslosigkeit unter den Menschen riesig.

Krankenhäuser seien überfüllt mit Patientinnen und Patienten, sagte Bewohnerin Samira Ahmed. Die Welt schaue trotz des großen Leids weg. „Wohin sollen wir gehen?“, fragte sie. Sie schlafe derzeit mit Angehörigen im Freien, nachdem sie vor einem israelischen Bombardement geflüchtet seien.

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