Besitzer empört

„Die Polizei hat uns nach Hundebiss ignoriert“

Oberösterreich
17.02.2024 08:00

Ein Trauner fühlt sich von der Exekutive im Stich gelassen, weil nach einer schlimmen Attacke auf seinen Vierbeiner niemand zu Hilfe kam. Die Rechtslage ist aber eindeutig: Solche Zwischenfälle fallen unter Privatrecht, die Versicherung ist zuständig.

„Die Polizei hat uns eiskalt ignoriert, einfach gesagt, das ist ein Versicherungsfall und geht sie nichts an. Wir wurden vom Posten weggeschickt“, ärgert sich Lukas M. (35) aus Traun grün und blau. Was ist passiert? Seine Mutter hatte am Donnerstagnachmittag einen Spaziergang unternommen, den vierjährigen Mischlingsrüden „Guido“ äußerln geführt. In einer Kleingartensiedlung in Oedt endete der gemütliche Ausflug dann aber plötzlich dramatisch – und blutig.

Hund hat dreimal zugebissen
„Ein Hund in einem Garten begann zu bellen, hat sich ans Gartentor gestellt, ist auf einmal unter dem Zaun durchgekrochen und hat unseren ,Guido‘ attackiert. Er hat ihn dreimal gebissen, ins Hinterteil, in den Bauch und in die Seite“, erzählt Lukas M. Seine Mutter versuchte verzweifelt, die Hunde auseinanderzubringen, verletzte sich dabei mit der Leine an der Hand. Erst nach zwei bis drei Minuten reagierte der Besitzer des angreifenden Hundes, einer Mischung aus Bulldoge und Boxer.

Vom Tierarzt behandelt
Er kam heraus und zerrte den Bello zurück aufs Grundstück, entschuldigte sich laut Lukas M. aber nicht, sondern soll nur gesagt haben: „So was hat er echt noch nie gemacht.“ Die Mutter rief ihren Sohn, gemeinsam ließen sie „Guido“ vom Tierarzt behandeln und wollten dann Anzeige erstatten – mit bekanntem Ergebnis.

Für Lukas M. ist das unverständlich: „Erst vor drei Monaten ist in Naarn eine Joggerin von drei Hunden totgebissen worden. Muss es bei uns echt auch noch so weit kommen?“

Zitat Icon

In Naarn wurde eine Joggerin von drei Hunden totgebissen. Trotzdem interessiert die Polizei ein Beißhund nicht.

Hundebesitzer Lukas M. (35) aus Traun

Tiere gelten als Sache
Seitens der Landespolizeidirektion OÖ heißt es: „Tiere gelten juristisch als Sachen. Wenn keine vorsätzliche, sondern nur eine fahrlässige Beschädigung vorliegt, ist das ein Fall für die Versicherung. Es ist kein Delikt, wenn sich zwei Sachen gegenseitig beschädigen – deshalb ist das keine polizeiliche Angelegenheit.“

Kommentar
„Er will ja nur spielen“

Ich war ein großer Hunde-Fan. Bis zum Sommer vor drei Jahren. Da hat mich ein Köter beim Radfahren in die Wade gebissen. Wird mir unvergesslich bleiben, nicht nur, weil die Narbe bis heute zu sehen ist. Das „Highlight“ war die Reaktion der Hundebesitzerin. Sie entschuldigte sich nicht für ihren Beißer, sondern meinte, ich solle mich nicht aufregen - während mir das Blut am Bein runterlief.

Die Konsequenz daraus? Keine. Das völlig schmerzbefreite „Frauerl“ führt seinen Liebling immer noch ohne Beißkorb und Leine Gassi. Mittlerweile hat er zu Halloween ein Mädchen gebissen. Sein inzwischen siebentes Opfer im Ort

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