Oberbank legt die Bilanz für das erste Halbjahr vor: plus 83 Porzent bei Wohnbaufinanzierungen. Für Generaldirektor Franz Gasselsberger sind die Märkte Ungarn und Tschechien hochattraktiv.
Die Zahlen aus der Halbjahresbilanz der Oberbank, die Generaldirektor Franz Gasselsberger präsentierte: Zwar sank das Zinsergebnis mit 313,5 Millionen Euro im Vergleich zur Vorjahresperiode um 4,8%, auch der Gewinn nach Steuern fiel mit 179,2 Millionen € um elf Prozent geringer als im Vorjahr aus. Grund dafür sei das niedrige Zinsniveau, so der General. Allerdings: Sowohl das Einlagen- als auch das Kreditvolumen hätten sich stark entwickelt, „die Eigenkapitalsituation ist hervorragend und die Quote notleidender Kredite hat die Bank von 3,64 auf unter 3% gedrückt“.
Gasselsberger sieht Potenziale in Deutschland, Tschechien und Ungarn
Wie blickt der Bankenchef in die Zukunft? „Wir werden unseren erfolgreichen Wachstumskurs konsequent fortsetzen. Die größten Potenziale sehen wir in Deutschland, Tschechien und in Ungarn.“ Im Fokus bleiben eigentümergeführte Mittelständler und Industrieunternehmen. Das Filialnetz soll zudem in Deutschland, konkret in Nordrhein-Westfalen, ausgebaut werden.
„Profitieren von der Verunsicherung in Deutschland“
„Wir wollen bis zu zehn neue Standorte eröffnen“, kündigt die Bank an. Schon jetzt gebe es 46 Oberbank-Filialen in zehn deutschen Bundesländern. Gasselsberger glaubt, dass die Diskussion rund um die Comerzbank und die HVB zu Verunsicherung geführt habe. Viel Potenzial sieht man auch in den Nachbarländern Ungarn und Tschechien.
Was die generelle Lage betrifft, ist Gasselsberger zuversichtlich. „Vor einem halben Jahr habe ich bei der Gala gesagt, Europa könnte 2025 überraschen. Jetzt sage ich: Europa ist zurück.“ Er sieht ein Abnehmen der „europäischen Regulierungswut“ und erwartet für den Herbst eine Senkung des Leitzins auf 1,75%.“
Ein Sparpaket, das seinen Namen auch verdienet
„Zur politischen Situation in Österreich sagt Gasselsberger: „Wir haben in Europa die zweithöchsten Steuereinnahmen, aber eines der höchsten Defizite. Und in so einer Situation diskutiert man über mögliche Erbschafts- oder Vermögenssteuern. Es müsste ein Sparpaket begonnen werden, das diesen Namen auch verdient. Ich bin kein Politiker, aber ich wäre hergegangen und hätte gleich zu Beginn dieser Legislaturperiode unpopuläre Schritte gesetzt. Das hätte sich die Bevölkerung auch erwartet.“
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