In Ried muss wegen des Finanzlochs von sechs Millionen Euro gespart werden. Unter anderem öffnete deswegen das Freibad mit einmonatiger Verspätung die Pforten. Dass die Rathaus-Mitarbeiter nun auf Kosten des Steuerzahlers ins tschechische Krumau reisen dürfen, stößt im Innviertel auf Unverständnis.
Mit großen finanziellen Schwierigkeiten hat die Stadt Ried zu kämpfen. Wie mehrfach berichtet, klafft ein rund sechs Millionen Euro großes Finanzloch in der Stadtkasse. VP-Bürgermeister Bernhard Zwielehner betonte immer wieder, dass Einsparungen in vielen Bereichen unumgänglich seien. Vereinen wurden Förderungen gekürzt, Gebühren erhöht. Das defizitäre Freibad blieb einen Monat länger geschlossen, um Kosten zu senken.
Gerade in Zeiten von Härteausgleich und Sparmaßnahmen ist mir die Förderung der Gemeinschaft ein Anliegen.
Bernhard Zwielehner, ÖVP-Bürgermeister
Stets führte der Stadtchef die Misere auf die stark gestiegenen Ausgaben im Gesundheits- und Sozialbereich zurück und stieß dabei auf Verständnis in der Bevölkerung. Nun aber gehen in der Bezirkshauptstadt wegen eines Ausflugs der Rathaus-Mitarbeiter die Wogen hoch.
Die Kritik am Ausflug ins Ausland ist völlig unangebracht. Eine Fahrt in die Steiermark wäre viel weiter.
Peter Stummer, SP-Vizebürgermeister
Am Freitag, 29. August, ist eine Reise ins tschechische Krumlov geplant. Am Programm steht neben einer Flussfahrt auf der Moldau auch ein gemütlicher Abendausklang sowie eine Anreise mit dem Bus. „Während wir sparen müssen und an diesem Tag das Rathaus zu bleibt, gönnen sie sich einen Ausflug mit Flusskreuzfahrt“, ließ ein Rieder beim Telefonat mit der „Krone“ seinem Unmut freien Lauf. Vizebürgermeister Peter Stummer (SP) kann die Kritik in keiner Weise nachvollziehen: „Ein Ausflug ist eine Wertschätzung der geleisteten Arbeit und für das Betriebsklima von großer Bedeutung.“
Land finanziert Ausflug
Auch für Bürgermeister Zwielehner sind die Misstöne unangebracht. Sämtliche Kosten des Betriebsausflugs würden durch Zuschüsse des Landes (50 Euro pro Person aus dem Topf Förderung der Betriebsgemeinschaft) gedeckt werden. „Betriebsausflüge hat es schon immer gegeben. Das Miteinander fernab von täglichen beruflichen Herausforderungen ist wichtig.“
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