Die Galerie 422 in Gmunden macht Platz für Spiegelobjekte und Gedankenbilder aus Draht: Eva Schlegel, eine der bedeutendsten Künstlerinnen Österreichs, trifft auf Constantin Luser. Dieser „zeichnet“ mit Draht Bilder in den Raum, im Parlament in Wien hat er das auch getan.
Kunst ist mehr als schöne Bilder, Eva Schlegel macht es seit Jahrzehnten erfolgreich vor. Die gebürtige Tirolerin wurde bereits in den 1990er Jahre bekannt, als sie die Fassade des österreichischen Pavillons der Biennale in Venedig gestaltete.
Sie war lange mit großformatigen Fotografien erfolgreich, die Unschärfe inszenierten. Doch auch in ihren neueren Arbeiten, die sie in der Galerie 422 in Gmunden zeigt, geht es um die Fragen: Was sehen wir? Wie erleben wir Räume? Was ist wahr und was bilden wir uns ein?
Wie ein Spiegelkabinett
Nun präsentiert sie voll Experimentierfreude Spiegelobjekte, die ein reizvolles Wechselspiel aus Durchlässen, Spiegelungen, Licht und Schatten bieten. Es geht um optische Täuschung, das ist einerseits Teil jeder Kunst, andererseits gab es das auch immer als Stilausprägung etwa in der Op-Art.
Schlegel zählt übrigens zu den bedeutendsten Vertreterinnen der österreichischen Gegenwartskunst. In Gmunden stehen die Werke im Dialog mit Skulpturen von Constantin Luser, der in Graz und Wien lebt.
Gedankenblitze im Raum
Er gilt als „Draht-Magier“, der ganze Universen aus Metall „zeichnet“. Da gibt es nichts Starres, sondern die feinen Skulpturen schweben wie poetische Gedankenblitze im Raum.
Lusers markante „Raumzeichnungen“ sind übrigens auch im Wiener Parlament zu sehen. Die ungewöhnliche Kunstschau in Gmunden findet im Rahmen der Salzkammergut Festwochen statt (27. 9.).