Waren 2010 noch 125 Personen in Oberösterreich über 100 Jahre alt, sind es 2025 schon doppelt so viele. Wie wappnet sich das Pflegesystem dafür? Eine neue Strategie will Klarheit schaffen.
Die Entwicklung der Altersstruktur in Oberösterreich zeigt deutlich: Wir werden immer älter. Heute leben bereits 13.759 Oberösterreicher, die älter als 90 Jahre sind – mehr als doppelt so viele wie 2010. Und es sind 244, die die 100er-Marke bereits geknackt haben. Das ist einerseits ein Erfolg moderner Medizin und unseres Wohlstandes, bedeutet aber andererseits, dass wir unsere Strukturen in Pflege, Gesundheit und Gesellschaft nachhaltig anpassen müssen. Denn die demografische Entwicklung verändert unser Land tiefgreifend. „Deshalb ist es wichtig, dass wir neue technologische Möglichkeiten nicht nur nutzen, sondern unseren Pensionisten auch die Vorteile zeigen. Künstliche Intelligenz und digitale Technologien werden beispielsweise in den kommenden Jahren wegweisend dafür sein, dass wir unseren älteren Mitbürgern ein selbstbestimmtes, sicheres und erfülltes Leben ermöglichen können. Oberösterreich soll bei der Nutzung neuer Technologien ein Vorreiter sein“, sagt Landeshauptmann Thomas Stelzer.
„Pflege 2040“ als neue Strategie für die Zukunft
Doch neben der geistigen, ist vor allem die körperliche Fitness ein Gradmesser für einen hochwertigen Lebensabend. „Pflege 2040“ ist eine Strategie vom Sozialressort, den Städten, Gemeinden, der Arbeiterkammer und den Hilfsorganisationen. „Ziel ist es, dass die Menschen auch in Zukunft im Alter gut betreut werden. Wir wollen gute Qualität in der Pflege anbieten, die für den Einzelnen leistbar und für die öffentliche Hand finanzierbar bleibt. Dabei setzen wir auf professionelle Pflege und Betreuung sowie auf ehrenamtliche Begleitung, um dem Wunsch vieler nachzukommen, den Lebensabend in vertrauter Umgebung verbringen zu können“, erklärt Landesrat Christian Dörfel. Und so zeigt das Sozialressort ersten Erfolge auf: Die Fachkräftestrategie Pflege sorge für mehr Personal, bessere Arbeitsbedingungen und eine Aufwertung des Berufs. Zudem werden heuer werden 1600 Personen als Fachkräfte ausgebildet.
Die Kritikpunkte und Schwachstellen
Ein weiterer Schwerpunkt sei laut Dörfel die noch bessere Unterstützung und Begleitung von pflegenden Angehörigen und die Weiterentwicklung der 24-Stunden-Betreuung. Doch Fakt ist, dass sich 60 Prozent der Pflegekräfte durch die psychisch herausfordernde Arbeit stark belastet fühlen und in Oberösterreich im mobilen Bereich mit 1,8 Pfleger auf 100 Pflegebedürftige deutlich weniger als in Wien (4,1) kommen.
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