Wegen Lokalaugenschein

Gasbohrfirma ADX droht Aktivisten mit Klagen

Oberösterreich
08.02.2024 14:30

Nach dem Lokalaugenschein von Umweltlandesrat Stefan Kaineder an der zukünftigen Bohrstelle bei Molln hat nun die Betreiberfirma ADX zwei Mitgliedern der Bürgerinitiative Pro Natur Steyrtal, die auch dabei waren,  Unterlassungserklärungen zukommen lassen. Diese sind sich keines Unrechts bewusst.

Weiter Wirbel um die geplante Suche nach Erdgas in Molln! Nachdem am 19. Jänner der Grünen-Landesrat für Naturschutz mit Aktivisten, Bürgern und Medienvertretern einen Lokalaugenschein an der Stelle abgehalten hat. „Das Gelände ist eingezäunt, zahlreiche Schilder verbieten das Betreten“, so Sprecher Wilfried Seywald für ADX. „Es hat schon mehrere unerlaubte Betretungsversuche gegeben, aber dieser Lokalaugenschein hat das Fass zum Überlaufen gebracht.“

ADX-Sprecher beschwichtigt
„Allerdings sind wir von Klagen weit entfernt, wir haben nur diese beiden Unterlassungserklärungen zugestellt“, stellt Seywald klar: „Die kosten nichts, sondern wir verlangen nur die Bestätigung, dass die Betroffenen das Gelände nicht mehr betreten!“

Landesrat Stefan Kaineder und Landtagsabgeordneter Rudolf Hemetsberger von den Grünen hielten ...
Landesrat Stefan Kaineder und Landtagsabgeordneter Rudolf Hemetsberger von den Grünen hielten mit Naturschützern, Medienvertretern und Bürgern einen Lokalaugenschein.(Bild: Land OÖ/Werner Dedl)

Aktivisten dementieren
Einer der betroffenen Naturschützer, der anonym bleiben möchte, reagierte empört: „Wir haben keine Zäune oder Absperrungen überquert, und sind zu keinem Zeitpunkt irgendwo eingedrungen“, so der engagierte Naturschützer. Auf den Fotos sehe man, dass die Straße und das Grundstück von ADX unter der Schneedecke nicht zu unterscheiden waren. „Wenn wir tatsächlich das Grundstück betreten haben sollten, ist die Firma natürlich im Recht“, gibt der Umweltschützer zu. 

Auch Politik empört
Landesrat Stefan Kaineder (Grüne) ist jedenfalls sauer auf ADX: „Wir kennen diese Methoden zum Beispiel aus den USA, mit der Umwelt-Organisationen mundtot gemacht werden sollen. Statt den Dialog zu suchen, wird hier mit den härtest möglichen Bandagen versucht, eine für Natur- und Umweltinteressen engagierte Initiative zum Schweigen zu bringen.“

Veranstalter und Teilnehmer beteuern, keine Zäune oder Absperrungen überstiegen zu haben.
Veranstalter und Teilnehmer beteuern, keine Zäune oder Absperrungen überstiegen zu haben.(Bild: Land OÖ/Werner Dedl)

Auch Greenpeace und der Umweltdachverband verurteilen die „rechtlichen Drohungen“ aufs Schärfste und fordern einen Stopp der Arbeiten und der „Einschüchterungstaktik“.

Arbeiten laufen weiter
Ungeachtet dieses Wirbels soll das Bohrgestänge in der kommenden Woche geliefert und aufgebaut werden. In der Woche darauf werde schließlich mit leichter Verzögerung die erste Probebohrung in Angriff genommen. 

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