Zu wenig Freiwillige

An Wochenenden keine Kassenärzte im Grenzgebiet

Oberösterreich
07.02.2024 09:00

Nur an elf von 52 Wochenenden ein Kassenarzt verfügbar: So war die Lage im Grenzgebiet St. Valentin-Ennsdorf-St. Pantaleon im Vorjahr. Nun ist noch eine Kassenstelle mehr unbesetzt, Patienten müssen stattdessen die Krankenhäuser ansteuern. An einer Lösung für die Region wird gearbeitet.

„Die Lage ist schlimm: Im Jahr 2023 hatte nur an elf Wochenenden ein Kassenarzt Dienst. Sechs dieser Dienste hat eine Ärztin absolviert, die leider mittlerweile nach Linz gegangen ist“, beklagen Waltraud und Fritz Leeb aus St. Valentin. Nachsatz: „Im Sprengel St.Valentin/Ennsdorf/St.Pantaleon leben mehr als 15.000 Menschen, in anderen Regionen sind die Wochenenden nicht so ein Problem!“

Problem bekannt
Auch bei der Ärztekammer Niederösterreich ist die Misere bekannt: „Wir sind nicht glücklich darüber, dass es in diesem Sprengel seit geraumer Zeit kaum Wochenenddienste gibt“, so Sprecherin Daniela Indich. „Seit der Verwaltungsgerichtshof die Verpflichtung dazu als gesetzeswidrig aufgehoben hat und der Dienst auf freiwilliger Basis durchgeführt wird, haben einige Ärztinnen und Ärzte diesen leider eingestellt.“

Lösung in Arbeit
Aufgrund des Ärztemangels sei obendrein die Belastung der Hausärzte vor allem in den Einzelpraxen enorm gestiegen, das Wochenende sei für sie daher eine wichtige Regenerationszeit. Eine Lösung sei aber in Arbeit: Ärztekammer, Gesundheitskasse und Land arbeiten an einem flächendeckenden Modell.

Ennsdorf fehlt der Kassenarzt
„Das Hauptproblem ist der Ärztemangel – wir haben nur einen Wahlarzt, keinen Kassenarzt mehr“, beklagt auch der Ennsdorfer Bürgermeister Daniel Lachmayr. „Wir bieten eine moderne, neu gebaute Ordination und würden jedem Bewerber den roten Teppich ausrollen!“

Gesundheitszentrum könnte einspringen
Derzeit laufen Gespräche mit dem Gesundheitszentrum Enns, ob dieses grenzübergreifend die Kassenstelle besetzen könnte. „Das sieht derzeit gut aus und würde uns im Ort helfen. Für die Wochenenddienste, an denen ja mehrere Gemeinden beteiligt sind, ist das aber leider auch keine große Erleichterung“, so der Bürgermeister.

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