Der Wahlkampf für die Bürgermeister- und Gemeinderatswahl am 10. März ist in vollem Gang. Und treibt wie jeder Wahlkampf seltsame Blüten. Der ÖVP fiel da offenbar ein Flugblatt der Bürgerliste in die Hände. Darauf warb Bürgerlisten-Kandidatin Dzana Schütter auf bosnisch für ein Wahlrecht nicht nur für EU-Bürger, sondern auch für Arbeitnehmer aus Nicht-EU-Ländern.
Eine altbekannte Forderung der Bürgerliste, die bei ÖVP-Landesgeschäftsführer Nikolaus Stampfer für Ärger sorgt. Bei der Wahlwerbung handle es sich um eine „plumpe Anbiederung“. So weit, so erwartbar in einem Links-Rechts-Lagerwahlkampf.
Etwas skurril wurde es aber drei Stunden später, als von der gleichen ÖVP eine weitere Aussendung kam. Der Inhalt: Die stellvertretende Klubchefin, Martina Jöbstl, freut sich, dass der Landtag am Mittwoch beschließen wird, dass künftig neben einem Sport- oder Musik-Schwerpunkt in Salzburgs Mittelschulen auch ein Englisch-Schwerpunkt möglich sein wird. „Es ist umso wichtiger, dass Salzburgs Schüler so früh wie möglich mit der englischen Sprache intensiv in Berührung kommen“, sagt Jöbstl.
Das wirft die Frage auf, was für die ÖVP eine gute und was eine böse Sprache ist. Zumal Englisch seit dem Brexit nur mehr in den kleinen EU-Ländern Irland und Malta Amtssprache ist, und Bosnisch mit der EU-Amtssprache Kroatisch nah verwandt ist. Alle größeren Parteien haben übrigens Kandidaten mit Migrationshintergrund auf ihrer Liste, auch die ÖVP.
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