Die Proteste gegen die geplante Ostumfahrung von Wiener Neustadt kommen nicht zu Ruhe. Jetzt wollen zwei junge Aktivistinnen eine Bürgerbefragung über das große Straßenbau-Projekt initiieren. 1100 Unterstützer haben sie dafür schon gefunden.
Damit sich auch die hohe Politik mit dem Anliegen befassen muss, haben Lina Koppensteiner und Sophie Gatschnegg Unterschriften für einen Initiativantrag im Gemeinderat gesammelt. „Die notwendigen 500 Unterstützer hatten wir binnen weniger Tage zusammen“, schildern die Aktivistinnen, die jetzt Listen mit insgesamt 1100 Unterschriften im Wiener Neustädter Rathaus abgegeben haben. Unter dem Slogan „Befragen statt Betonieren“ fordern die Unterzeichner eine Volksbefragung über das umstrittene Straßenbauprojekt.
Straßenbau mit Folgen
Erst kürzlich haben ja auch Wissenschafter, die sich mit Verkehrstechnik und Umweltschutz befassen, gegen die Ostumfahrung Stellung bezogen. Gatschnegg: „Der Bau dieser Straße hätte weitreichende Folgen für uns und die nächsten Generationen. Es geht schließlich um 1,3 Millionen Fahrzeuge pro Jahr und um massive Bodenversiegelung.“
Enteignungen und Proteste
Im benachbarten Lichtenwörth, wo Landwirte für die Trasse der Umfahrung enteignet werden sollen, wird seit Monaten immer wieder gegen die geplante Straßenschneise durch ein Natura-2000-Gebiet protestiert. Dennoch sind die Enteignungsverfahren am Laufen.
Befürworter aus der Politik
Für Stadt- und Landesregierung steht hingegen fest, dass die Ostumfahrung „eine Verkehrsentlastung und Erhöhung der Lebensqualität“ bringe. Das betonen der Wiener Neustädter Stadtchef Klaus Schneeberger (ÖVP) und Verkehrslandesrat Udo Landbauer (FPÖ), der ebenfalls in der „Allzeit Getreuen“, wie die zweitgrößte Stadt Niederösterreich auch genannt wird, zuhause ist. Vor allem werde auch das künftige neue Krankenhaus direkt ans höhere Straßennetz angeschlossen und somit besser erreichbar, heißt es.
Magistrat ist am Zug
Jetzt werden die Unterschriftenlisten im Rathaus geprüft. Ziel der Unterzeichner ist, dass der Wiener Neustädter Gemeinderat über eine Volksbefragung entscheiden muss. Davor muss aber noch geklärt werden, ob die Causa überhaupt im „Wirkungsbereich“ der Stadt liegt. Die Aktivistinnen sind überzeugt, dass es so ist. Wir bleiben dran!
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