Für mehr Wochenenddienste in Amstetten hat die SPÖ nun ein Konzept vorgelegt und nimmt dabei vor allem die schwarz-grüne Stadtregierung in die Pflicht. Die ÖVP zeigt sich darüber verwundert.
Nur einmal pro Monat hatte im Vorjahr am Wochenende die Praxis eines Hausarztes in Amstetten geöffnet. Um dies zu ändern, geht - wie berichtet -SPÖ-Gesundheitsstadträtin Beate Hochstrasser in die Offensive. Dabei nimmt sie vor allem die schwarz-grüne Stadtregierung in der Verantwortung - wenngleich sie betont, dass das Thema zu wichtig sei, „um politisches Kleingeld zu wechseln“.
Repräsentationsmittel des Stadtchefs im Fokus
Ganz will ihr das aber nicht gelingen. Neben einem runden Tisch mit allen Beteiligten schlägt sie vor, dass neben einer Abgeltung der Wochenenddienste die Stadt bei Neuansiedlungen ebenso finanziell mithilft wie bei der Sanierung bestehender Praxen. „Die Gemeinde muss den Ärzten Wertschätzung entgegenbringen“, betont sie. Finanziert werden soll das jedoch über die Repräsentationsmittel des Bürgermeisters. „Ein Drittel weniger und schon können wir unseren Vorschlag umsetzen“, so die nicht ganz unpolitische Forderung.
Für die ÖVP kommt der Vorstoß überraschend. „Grundsätzlich ist das Thema ärztliche Wochenendversorgung flächendeckend mit Ärztekammer und Krankenkassen auf Landesebene zu lösen“, so Vizestadtchef Markus Brandstetter, der den Ball an die Sozialdemokraten zurückspielt. „Ich fordere daher SPÖ-Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig auf, hier raschest zu handeln und nicht die finanziellen Herausforderungen einmal mehr auf die Gemeinden abzuwälzen“, so Brandstetter.
Es ist wohl der Spitzenkandidatur im Bezirk zur Nationalratswahl von Hochstrasser geschuldet, dass im Wochentakt nun in Eigenwerbung das wichtige Thema medial bearbeitet wird.
Markus Brandstetter, Fraktionsobmann der Volkspartei Amstetten
Gleichzeitig betont er, dass die Stadtregierung bereits mehrere Maßnahmen gesetzt habe. So habe das Team des neuen Primärversorgungszentrums in Mauer die Bereitschaft für Wochenenddienste signalisiert. „Leider werden Projekte wie dieses von der SPÖ nicht unterstützt“, so Brandstetter, der der SPÖ empfiehlt, im Dialog „gemeinsam an ehrlichen Lösungen“ zu arbeiten.
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