Israel im 4. Kriegsmonat: Netanyahu will den Krieg gewinnen, bevor er sein Amt verliert. Doch aus Gaza fliegen noch immer Raketen, und das Schicksal der Geiseln ist ungewiss.
Netanyahu verschärft nicht nur in Gaza die Gangart. Er lässt Terrorhäuptlinge in den Nachbarstaaten töten, darunter den Schwiegersohn des Hisbollah-Führers Nasrallah, und riskiert damit bewusst (?), dass sich der Krieg auch an der Libanon-Front ausweitet.
US-Außenminister Blinken rast als Feuerwehr durch den Nahen Osten, aber die USA sind dort nicht mehr stark genug, um den Teufelskreis zu stoppen. Sogar Israels Premier hat gegenüber der US-Schutzmacht taube Ohren, nicht jedoch gegenüber seinen ultraradikalen Koalitionspartnern, die Amok laufen.
Netanyahu weiß, dass jede Kompromisslösung seine Regierung zerreißt. Damit wäre ihm der Teppich unter den Füßen weggezogen. Er stünde wegen seines Versagens bezüglich des Kriegsausbruchs vor Untersuchungsausschüssen und wegen Korruption vor Gericht.
Das israelische Volk selbst wird daher zu entscheiden haben, wann genug genug ist, und ob es sich lohnt, für die eigenen Überlebensinteressen des Regierungschefs den Nahen Osten in ein Flammenmeer zu verwandeln.
Israel wird ohnehin noch Jahre damit zu tun haben, die exorbitant hohe Zahl palästinensischer Todesopfer - und der eigenen Verluste - zu erklären.
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