Macheten-Attacke

Tödliche Polizei-Schüsse: Beamter „fix und fertig“

Österreich
10.01.2024 18:00

Nach dem dramatischen Polizei-Einsatz mit einem Toten im burgenländischen Bad Sauerbrunn wird nun gegen den Beamten wegen Mordverdachts ermittelt. „Es geht ihm sehr schlecht, aber er trägt keine Schuld“, erklärt dessen Anwalt Nikolaus Rast.

Die Tragödie noch einmal im Schnelldurchlauf: Am 5. Jänner wird eine Polizeistreife zu einem Haus in der 2250-Seelen-Gemeinde Bad Sauerbrunn beordert. Einsatzgrund: ein Beziehungsstreit. Zwei Beamte rücken zu dem Wohnhaus in der Wiesener Straße vor. Im Garten erspähen sie einen Mann in Rage - und mit einer Machete in der Hand! Daneben eine Frau, die von dem Verdächtigen offenbar mit der Waffe bedroht wird. Die Beamten schreiten ein, die Frau flüchtet ins Haus. Dann nimmt die Amtshandlung eine dramatische Wende.

Der Deutsche Erec H. (55) attackiert die Polizisten mit der Machete. Beide Polizisten greifen zum Pfefferspray, der zeigte jedoch kaum Wirkung. Der Abstand zwischen Angreifer und Beamten verringert sich weiter. Einer der Polizisten greift zur Dienstwaffe und feuert mehrere Warnschüsse ab. Vergeblich. Bis er in letzter Konsequenz auf die Person zielt: drei Treffer, Erec H. sackt zusammen und stirbt noch am Tatort.

Zitat Icon

Mein Klient hat vorbildlich und richtig gehandelt. Man kann der Polizei keinen Vorwurf machen.

Anwalt Nikolaus Rast vertritt den Polizisten.

Wildes Gezerre um Schuldfrage
Die letztlich tödlichen Schüsse wurden von einem 51-jährigen Gruppeninspektor abgegeben, ein tadelloser Beamter mit gutem Ruf, wie sein Anwalt Nikolaus Rast gegenüber der „Krone“ erklärt. Seit dem Vorfall gehe es ihm verständlicherweise psychisch sehr schlecht. Rast: „Ja, er hat jemanden umgebracht. Aber er hat keine Schuld.“ 

Am Tatort in Bad Sauerbrunn herrscht Totenstille.
Am Tatort in Bad Sauerbrunn herrscht Totenstille.(Bild: Reinhard Judt)
Nach dem Macheten-Angriff fielen tödliche Schüsse aus einer Polizei-Dienstwaffe.
Nach dem Macheten-Angriff fielen tödliche Schüsse aus einer Polizei-Dienstwaffe.(Bild: Monatsrevue/Lenger Thomas)

Bis die Schuldfrage geklärt ist, werden noch viele Wochen ins Land ziehen. Gegen den Beamten wird wegen Verdachts des Mordes ermittelt, bei einem Schuldspruch drohen zwischen zehn Jahren und lebenslanger Haft.

Für Rast völlig unverständlich: „Mein Klient hat vorbildlich und richtig gehandelt.“ Und: „Wenn das Ergebnis einer richtig durchgeführten Amtshandlung eine Mordanklage ist, dann wundert es mich nicht, dass die Polizei keinen Nachwuchs findet.“

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