Das heutige Russland verhält sich laut dem tschechischen Staatspräsidenten Petr Pavel „in mancher Hinsicht wie Nazi-Deutschland“. „Es respektiert das Völkerrecht nicht, es respektiert das Recht des Stärkeren, es hat ein souveränes Land angegriffen (...)“, führte der Politiker aus.
Er sprach am Donnerstagabend vor einem Konzert auf der Prager Burg, das anlässlich des 80. Jahrestags zur Beendigung des Zweiten Weltkriegs stattfand. Dabei würdigte Pavel alle, die gegen den Nationalsozialismus, den italienischen Faschismus und das kaiserliche Japan gekämpft hatten, einschließlich der russischen Streitkräfte. „Aber das bedeutet keineswegs Respekt für das heutige Russland“, fügte der tschechische Staatspräsident hinzu.
„Aggressoren nicht nachgeben“
Er sei stolz darauf, dass sein Land von Anfang an klar Stellung zur russischen Aggression gegen die Ukraine bezogen und diese verurteilt habe. Die Lehre aus dem Zweiten Weltkrieg bestehe darin, dass man Autoritäten und Aggressoren nicht nachgeben dürfe. Es sei notwendig, im Herbst „klug zu wählen, Politiker und Parteien zu wählen, die es ernst mit der Sicherheit unseres Landes meinen“, sagte Pavel.
Diese Aussage kann als indirekte Aufforderung verstanden werden, die Parteien der jetzigen liberal-konservativen Regierungskoalition von Premier Petr Fiala zu wählen. Der jetzigen tschechischen Opposition einschließlich der Bewegung ANO von Ex-Premier Andrej Babiš werfen Kritikerinnen und Kritiker pro-russische Haltungen vor. ANO ist laut Umfragen derzeit klarer Favorit. Die Parlamentswahlen in Tschechien sollen in der zweiten Septemberhälfte oder Anfang Oktober stattfinden.
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