Vor zehn Jahren gründete Heinz J. Angerlehner ein Kunstmuseum in Thalheim. Im Finale des Jubiläumsjahres zeigt der 80-Jährige voll Elan Hochkarätiges von Picasso bis Richter. Im „Krone“-Talk äußert er einen Wunsch.
Es ist ein imposantes Panorama zeitgenössischer Kunst, das sich in einer umgebauten Industriehalle in Thalheim bei Wels in den letzten zehn Jahren entwickelt hat.
„Bald wird unser Schaulager zu klein“, sagt Heinz J. Angerlehner lapidar dazu. Die Sammlung des einstigen Unternehmers umfasst rund 3000 Werke, sie sind der Kern des Museums, in dem er auch regelmäßig kuratierte Ausstellungen zeigt.
Im Jubiläumsjahr bleibt es bis zum Schluss hochkarätig. Die Schau „Inspiration Körper“ zeigt eine unveröffentlichte Privatsammlung an Druckgrafiken bedeutender Künstler. Außergewöhnlich: Blätter von u.a. Picasso, Damien Hirst, Gerhard Richter, Leonor Fini.
Die große Ausstellungshalle aber bespielt Andjé Pietrzyk, ein renommierter polnischer Künstler, der in Linz lebt. Er ist figurativer Zeichner, expressiver Maler und barocker Bildhauer in einer Person. Er stellte Klimt und Flöge in Übergröße mitten in die Halle, als Angerlehner mit der „Krone“ durchspaziert.
„Krone“: Was denken Sie, wenn Sie durch die Räume gehen?
Heinz J. Angerlehner: Die Architektur und Anordnung der Räumlichkeiten gefällt mir noch immer jeden Tag. Die Besucher sind auch immer wieder begeistert. Es wird uns oft mitgeteilt, dass unser zeitgenössisches Museum auch in Großstädten wie Paris, London oder New York mithalten könnte.
Wie viele Ausstellungen gab es seit der Eröffnung?
Wir richteten über die Jahre 85 Ausstellungen aus.
Die Workshops, die Sie im Haus anbieten, haben ebenfalls einen guten Ruf.
Das motiviert mich sogar noch als 80-jähriger Kunstsammler und Museumsgründer! Dass so viele Schulklassen an den Workshops teilnehmen, ist ein Qualitätsmerkmal für unsere Kunstvermittlung.
Wie ist die Perspektive des Museums: Wo sehen Sie es in zehn Jahren?
Mein Wunsch wäre, dass das Museum Angerlehner auch nach meinem Ableben ein Kunst- und Kulturzentrum für zeitgenössische Kunst bleibt, sodass alle Kunstbegeisterten und speziell die Jugend einen Ort der Inspiration und der künstlerischen Auseinandersetzung erleben. Durch mein Museum wird auch die Kunst- und Kulturszene in Wels und ganz OÖ aufgewertet.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.