In Oberösterreich gibt es derzeit 460 Pflegefamilien, der Bedarf ist sogar größer. Denn die Kinder- und Jugendhilfe ist viel Arbeit mit überforderten oder sogar gewalttätigen Eltern und verhaltensauffälligen Kindern. Das zeigt die Bilanz für das abgelaufene Jahr.
Die heile Familie ist für viele Kinder leider nur eine Illusion. Das zeigt auch die Bilanz der Kinder- und Jugendhilfe OÖ für das Jahr 2024. „Unsere Kinder und Jugendlichen gestalten die Zukunft – ihre Unterstützung ist unsere zentrale Aufgabe“, stellte Jugendschutz-Landesrat Martin Winkler (SPÖ) fest. Deshalb sei es auch wichtig, Kindern ein sicheres Umfeld zu bieten. Das sei aber leider nicht immer in den eigenen Familien möglich.
Viele Fälle untersucht
Im abgelaufenen Jahr gab es in Oberösterreich 6517 Abklärungen. Hier wird allen Hinweisen, dass womöglich das Wohlergehen eines Kindes gefährdet ist, nachgegangen. Bei knapp einem Fünftel war dies auch wirklich der Fall, die Behörde schritt ein. Und in 1,9 Prozent der Fälle wurde am Ende ein Kind aus einer Familie genommen. In absoluten Zahlen waren das 124 Kinder, die bei Pflegefamilien oder in Einrichtungen untergebracht wurden.
Zu wenig Pflegeeltern
„Natürlich würden wir gerne jedes Kind in eine Pflegefamilie geben“, sagt die Leiterin der Abteilung Kinder- und Jugendhilfe, Theresia Schlöglmann. Derzeit gibt es 460 solcher Familien, es müssen aber 1520 Kinder betreut werden.
Internetsucht ist etwas, was in den vergangenen Jahren ganz stark zugenommen hat. Es gibt Kinder, die gar nicht mehr rausgehen.
Theresia Schlöglmann, Leiterin Abteilung Kinder- und Jugendhilfe Land OÖ.
Klassische Gründe für ein Einschreiten der Behörden sind Gewalt und Drogen, aber auch Überforderung der Eltern – etwa wenn das Kind internetsüchtig ist und nicht mehr in die analoge Welt zurück will.
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