Zuckeranbau verbittert

Bauern müssen um die Zukunft unserer Rüben kämpfen

Niederösterreich
08.12.2023 11:00

Ohne Zucker aus Österreich wird es bitter, warnen heimische Landwirte. Sie gingen mit Germteig-Krampussen auf die Straße, um auf den Kampf um die eigene Versorgungssicherheit hinzuweisen. Denn derzeit gibt es kein adäquates Pflanzenschutzmittel, das die Zukunft der Rübe in Österreich langfristig gewährleisten kann. Das weiß man auch in Brüssel.

Das Glück des Tüchtigen hatten Niederösterreichs Rübenbauern mit der heurigen Witterung. Denn mit dem endgültigen EU-Verbot wichtiger Pflanzenschutzmittel fehlten heuer fast zur Gänze effektive Stoffe wie die „Neonics“ gegen Rübenrüssler und andere Schädlinge.

Wie berichtet, fielen diesen heuer trotz günstigem Wetter 5000 Hektar Anbaufläche zum Opfer – das entspricht 60 Tonnen Zucker, womit man Wien ein ganzes Jahr lang versorgen könnte. „Und das kostet und zwei Millionen Euro sowie rund 500 Tonnen CO₂ mehr, was fünf Millionen gefahrenen Autokilometern entspricht“, pocht Johannes Schmuckenschlager, Präsident der Landwirtschaftskammer in Niederösterreich, darauf, dass die EU diese prekäre Lage anerkennt.

Aufgehen wie ein Germteig
Dass die Bauern angesichts der vielen Pestizidverbote aufgehen wie ein Germteig, ist klar. Mit Hefeteig-Krampussen wiesen diese nun am Wiener Stephansplatz auf die die Versorgungssicherheit bedrohende Lage hin.

Werbung für Zucker aus der Heimat machte man mit Krampussen. (Bild: Tomschi Peter)
Werbung für Zucker aus der Heimat machte man mit Krampussen.

Bündnisse in Brüssel gefestigt
Jüngst war Landesvize Stephan Pernkopf mit Bauernbund-Direktor Paul Nemecek auch in Brüssel, um für heimische Versorgung Werbung zu machen - immerhin ist das weite Land die Kornkammer Österreichs. Trotz mächtigem Agrarbündnis mit den Deutschen dürfte der Zug für die „Neonics“ dort aber schon abgefahren sein.

EU-Abgeordneter Alexander Bernhuber spricht sich hier, genauso wie der Deutsche Joachim Ruckwied, Präsident der europäischen Bauernverbände, dafür aus, erst Neues zu entwickeln, bevor man wirksame Schutzmittel ohne Alternative streicht und so „giftigere“ Importe begünstigt. Ruckwied spricht aber auch klar davon, dass man auch in der Landwirtschaft umweltfreundlicher werden müsse.

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