Schulskikurs-Start: Angebote gibt es reichlich, doch die Nachfrage unter Schülern lässt nach. Gründe sind der Klimawandel und das Thema Leistbarkeit. Wie das Land Steiermark unterstützen will.
Erst Pistenspaß, dann Skiwasser und Germknödel - und am Ende des Tages brennen die Wadeln. Viele Erwachsene erinnern sich gerne zurück an die Schulskikurse. „Das gemeinschaftliche Erlebnis in der Natur hinterlässt bleibende positive Eindrücke“, erklärt Andreas Hausberger, Fachinspektor für Bewegung und Sport bei der steirischen Bildungsdirektion.
Doch die Faktoren Klimawandel, Leistbarkeit und kulturelle Unterschiede sorgen heutzutage für veränderte Bedingungen. So werden zwar an praktisch allen steirischen Schulen Wintersportwochen angeboten, aber die Nachfrage unter Schülern geht tendenziell zurück. Die Schwierigkeit: Nur wenn 70 Prozent der Klasse mitfahren, findet der Kurs auch verbindlich statt.
Ursprung des Problems ist, dass mehrtägige Schulveranstaltungen nicht verpflichtend sind - und bei einem Preis von 400 bis 500 Euro für fünf Tagen viele Eltern nicht mitziehen können. „Aber wir sollten unseren Kindern das ermöglichen können, unabhängig vom Geldbörserl der Eltern“, sagt Hausberger, „denn Skifahren ist bei uns ein Kulturgut.“
Land greift unter die Arme
In der Hoffnung, dass auch heuer genügend Schüler in die Skigebiete Planneralm, Loser und Co. finden, haben Land und Bund Unterstützungsprogramme aufgestellt. Mit 300.000 Euro für An- und Abreise werden 106 steirische Schulen von der Landesrätin Eibinger-Miedl unterstützt: „Unsere Kinder und Jugendlichen für den Wintersport zu begeistern, ist für eine erfolgreiche Zukunft des heimischen Tourismus von großer Bedeutung.“
WKO sowie Sport- und Bildungsministerium bieten über die Servicestelle für Schulsportwochen einen direkten Zuschuss von 100 Euro an. Ein Antrag kann jederzeit mit einem Bedürftigkeitsnachweis gestellt werden. Auch Elternvereine oder Gemeinden können finanziell schwächeren Familien oft unter die Arme greifen.
Mit den verschiedenen Unterstützungsmöglichkeiten könne man „fast die Hälfte der Kosten“ rückerstattet bekommen, sagt Hausberger. Einzig die Kosten für Begleitpersonen wie Eltern oder Zusatzpersonal können nicht übernommen werden, was zum organisatorischen Problem werden kann. Viele Eltern hinterfragen außerdem immer öfter die Sinnhaftigkeit von Skikursen im Hinblick auf Klima und Kultur. Das betrifft vor allem städtische Schulen mit Schülern verschiedener Herkunftsländer.
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