„Krone“-Kommentar

Israels neuer Kurswechsel

Kolumnen
08.05.2025 06:00

Die Regierung Netanyahu hat das Rätselraten um die Zukunft des Gazastreifens beendet. Ziel ist jetzt die dauerhafte Wiederbesetzung, nachdem Israel vor genau 20 Jahren abgezogen war.

Es schließt sich somit ein Teufelskreis, nur dass die politische Landschaft auf beiden Seiten noch radikaler geworden ist. Israels Premier General Sharon hatte 2005 nach langem innenpolitischen Tauziehen den Rückzug angeordnet, weil der Armee-Schutz für ein paar hundert israelische Siedler-Fanatiker zu aufwendig geworden war. Das fiel zumindest damals leicht, weil Gaza kein jüdischer Bibel-Boden ist (im Gegensatz zum Westjordanland).

Heute sitzt die Siedlerbewegung als mächtig gewordene Lobby in der Regierung und bestimmt in Jerusalem den Kurs. Gaza soll letztlich palästinenserfrei gemacht werden durch „freiwillige Ausreise“ und jüdisch besiedelt werden. Das ist der Weg zu noch mehr Konflikt in den nächsten 20 Jahren, und Israel läuft heute mehr denn je Gefahr, sich verhängnisvoll zu überheben.

Erinnern wir uns an den 7. Oktober 2023: Das Kriegsziel hieß damals Ende des Raketenterrors aus dem Gazastreifen und dem Libanon sowie Befreiung der Geiseln. Aus beiden Gebieten gibt es keine systematische Raketenbedrohung mehr – dafür aus dem Jemen und Iran. Die Geiselkrise ist nicht gelöst und die Hamas wird ebenso wenig kapitulieren wie es Hitler getan hatte.

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