Karl V. erkrankte im Sommer vergangenen Jahres an Prostatakrebs. Die Ärzte empfahlen eine Operation. Doch die Nebenwirkungen wollte V. vermeiden und entdeckte die Strahlentherapie. Die Finanzierung durch die Krankenkassa ist jedoch nicht immer sicher.
„Der Tumor lag so, dass nicht nervenschonend operiert hätte werden können“, schildert Karl V. Das bedeutet, der 65-Jährige wäre mit großer Sicherheit impotent und mit hoher Wahrscheinlichkeit inkontinent geworden. Also begann V. zu recherchieren: „Im Internet bin ich auf die Strahlentherapie gestoßen.“
Viel weniger Nebenwirkungen
Im April begann die Bestrahlung beim privaten Institut Amethyst im 9. Bezirk unter der Leitung von Dr. Daniel Kuczer. Karl V. erhielt sieben Bestrahlungen binnen zwei Wochen zu je 10 Minuten. „Mittlerweile sind meine Werte fast normal“, freut sich V. Ob tatsächlich alle Krebszellen getroffen wurden, wird die Zukunft zeigen, doch die Chancen stehen gut. „Der Vorteil der Bestrahlung ist, dass es viel weniger Nebenwirkungen gibt, als etwa bei einer Operation oder einer Chemotherapie“, sagt Kuczer. Wobei jeder Fall individuell ist und es auch oft eine Mischung aller Therapieformen braucht.
Lange Wartezeiten vermeidbar
Obwohl Amethyst gerne einen Vertrag auf Wahlarztbasis mit den Krankenkassen schließen würde, stockt das Verfahren. Immerhin gebe es die Geräte in den Spitälern. Da ist jedoch die Wartezeit sehr lang. „Gerade bei Krebs ist das unverantwortlich“, betont Ex-Gesundheitsministerin und Ärztin Andrea Kdolsky, die in diesem Bereich auch vor einer Etablierung einer Zwei-Klassen-Medizin warnt.
11.000 Euro kostete V. die Behandlung. Etwa die Hälfte bekam er von der Krankenkassa erstattet - nach einigen Diskussionen und Anläufen.
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