GUTEN MORGEN

Rot und tiefrot | Unappetitlich

Die Kommunisten brauchen wir nicht in Österreich - das war jahrzehntelang Konsens im Land. Tatsächlich kam die KPÖ die allerlängste Zeit über ein Dasein im dunkelsten Schatten nicht hinaus. Bis sich die Grazer KPÖ mit großem Nachdruck und einigem kommunikativen Geschick bis ins Bürgermeisteramt der zweitgrößten österreichischen Stadt heranpirschte. In Salzburg gelang heuer dem KPÖ-Kandidaten Kay-Michael Dankl ein sensationelles zweistelliges Ergebnis bei den Landtagswahlen, nächstes Jahr strebt er den Bürgermeistersessel in der Landeshauptstadt an. Und tatsächlich werden ihm dafür auch Chancen eingeräumt. Bundespolitisch gelang es den Kommunisten ganz im Gegensatz zu regionalen Erfolgen jedoch bislang absolut nicht, aus dem Schatten zu treten. Das, so der Anspruch der Tiefroten, soll sich bei den Nationalratswahlen 2024 ändern. Am Wochenende nominierte man dafür als Zugpferde das bisher weitgehend unbekannte Duo Bettina Prohaska und Tobias Schweiger. Hat die KPÖ Chancen, diesmal in den Nationalrat einzuziehen? Mehr als vier Prozent erreichten die Kommunisten zuletzt 1956 - Politbeobachter halten es für möglich, dass sie im kommenden Jahr ins Parlament zurückkehren, zulasten von Grünen und SPÖ. Dabei haben die Roten mit Andreas Babler ja ohnehin einen tiefroten Spitzenkandidaten.

Unappetitlich. Er ist weiter in aller Munde, der abstürzende Tiroler Ex-Wunderwuzzi, der vermeintlich alles zu Gold machte, was er angriff. Heute beschäftigt sich auch Claus Pándi in seinem Kommentar in der Montags-„Krone“ mit dem tiefen Fall von René Benko. Er meint, dass „die fabelhafte Geschichte des einfachen Buben aus dem Städtchen zwischen den Bergen, der schwuppdiwupp zum Milliardär wird“, nie zu schön gewesen sei, um wahr zu sein. Pándi: „Die Story war von Anfang an unappetitlich und verlogen.“ Da reiche „schon ein Blick auf die üblichen Hauptdarsteller und auf die lange Liste der Nebenrollen aus der sogenannten Gesellschaft. Namen müssen nicht genannt werden, sie sind bekannt.“ Benkos Märchen sei kein neues und kein typisch österreichisches, „diese Figur des Blenders gab es an allen Orten und zu jeder Zeit.“ Am Ende bleibe oft unklar, wer die Verlierer und wer die Gewinner waren. Der „Krone“-Autor schreibt: „Und während der schlaue Herr Benko mit seiner Yacht am Horizont verschwindet, biegt sicher schon der nächste René um die Ecke.“ Die ewige Geschichte vom schnellen Geld und falschen Glanz beginne von Neuem, wieder würden viele der alten Bekannten mit Unschuldsmiene dabei sein, als wäre nichts geschehen. Pándi kommt zum resignativen Schluss: „Das ist möglich, weil ihnen nie etwas passiert.“ Wünschen wir uns und diesen Spießgesellen, dass sie diesmal nicht ungeschoren davonkommen!

Kommen Sie gut durch den Montag!

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