Rede in Kirche

Van der Bellen: Empathie nicht selbstverständlich

Politik
31.10.2023 22:40

Am 31. Oktober ist nicht nur Weltspartag und Halloween, sondern auch Reformationstag - ein Gedenktag der evangelischen Christinnen und Christen. Bundespräsident Alexander Van der Bellen, der selbst evangelisch ist, hat anlässlich dazu eine Rede in der Lutherischen Stadtkirche in Wien gehalten. In dieser hat er an Mitgefühl appelliert.

Empathie sei eine Eigenschaft, die nicht selbstverständlich sei. Jesus habe laut biblischer Überlieferung in der Bergpredigt zudem nicht „von den sogenannten Leistungsträgern“ gesprochen, sondern „von den Schwachen, von den Ausgegrenzten, von jenen am Rande der Gesellschaft.“ Der Bundespräsident war von der Lutherischen Stadtkirche als Redner eingeladen worden. Statt wie geplant von der Kanzel sprach er dabei auf Augenhöhe mit den Besucherinnen und Besuchern des Gottesdiensts.

Van der Bellen dankte der evangelischen Kirchengemeinde stellvertretend für alle Glaubensgemeinschaften in Österreich. Ziviligesellschaftliches und soziales Engagement sei „eine unerlässliche Quelle für den Zusammenhalt in diesem Land.“ Die Arbeit an einer Entwicklung der Gesellschaft verbinde Politik und Religion.

„Erfolg bestimmt den Wert eines Menschen nicht“
Zur Lesung, dem Beginn der Bergpredigt aus dem Mathäus-Evangelium, hielt der Politiker fest: „Nicht Erfolg bestimmt den Wert eines Menschen, nicht sein Reichtum, nicht seine Gesundheit oder die soziale Stellung. Wir alle sind gleich viel wert.“ Daher sei jeder Mensch zu Solidarität verpflichtet, Empathie sei eine Voraussetzung für Zwischenmenschlichkeit.

An dieser Stelle betonte der Bundespräsident, dass Hilfe manchmal ganz einfach sei. Das Verbindende sollte nicht nur in den Kirchen und Glaubensgemeinschaften oder im eigenen Freundes- und Bekanntenkreis in den Vordergrund gestellt werden, „sondern über diese Grenzen hinweg, über unseren Tellerrand hinaus.“ Die Messe fand am Dienstagabend in der Lutherischen Stadtkirche in Wien statt.

Hintergrund
Der Reformationstag gedenkt an den Beginn der Reformation der Kirche durch Martin Luther im Jahr 1517. Laut der Überlieferung soll Luther damals am Abend vor Allerheiligen 95 Thesen in lateinischer Sprache zu Ablass und Buße an die Tür der Schlosskirche zu Wittenberg (Deutschland) geschlagen haben. Der Theologe bestritt vor allem die herrschende Ansicht, dass es möglich sei, Sünden durch Geldzahlungen wieder zu erlassen. Das sei bereits durch das Opfer Jesu Christi am Kreuz geschehen.

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